Freitag, 29. Dezember 2006

Die magische Zahl

Mitte November sah es noch so leicht aus. Da standen in meinem Lauftagebuch 937 Kilometer und die restlichen 63 auf die magische Zahl kamen mir irgendwie lächerlich wenig vor. So kann man sich manchmal täuschen. Mit Beginn des Dezembers war schlagartig meine Motivation zu laufen weg. Die erste Woche war etwas stressig und zeitknapp und danach schien ich wie komplett aus dem Tritt. Manchmal, so scheint es, braucht es nur einen kleinen Anlass und schon fliegt man aus der Kurve.

Aber ich hab sie ja nun doch noch gekriegt, die Kurve. Heute überschritt ich die 1000 Laufkilometer auf meiner 8-Kilometer-Standardrunde. Bis hierhin war ich jede Woche nur ein einziges Mal gelaufen, in dieser Woche aber eben nun wieder zwei Mal. Es fiel mir zwar unendlich schwer, ich büßte jedes einzelne Plätzchen, jedes einzelne Schokoladenstückchen, jedes Lachsschnittchen, das den Weg in meinen Magen gefunden hatte. Aber soll ich mich in der Vorweihnachtszeit denn kasteien? Nö. Das habe ich noch nie gemacht und werde es auch in Zukunft bleiben lassen.

Aber ab Januar wird der Süßigkeitenkonsum wieder etwas zurückgeschraubt und natürlich habe ich auch fest vor, wieder mehr zu laufen. Das Wetter meint es ja mehr als freundlich mit mir: immer noch kein Schnee und meistens lacht auch noch die Sonne vom Himmel. Also, auf geht's ins Jahr 2007!

Allen treuen LeserInnen wünsche ich ein erfolgreiches, gesundes und glückliches neues Jahr! Möget ihr alle eure Ziele erreichen und noch viel mehr!

Samstag, 23. Dezember 2006

Feiertage und so...

Allen meinen treuen Lesern wünsche ich geruhsame, schöne, besinnliche, aufregende, ruhige, erholsame, sportliche, verfressene, asketische(*) Feiertage!



(*) Such dir aus, was dir am liebsten ist....

Montag, 18. Dezember 2006

Produkttest (1)

Die kleine Postagentur, bei der ich heute ein Paket aufgab, befindet sich im Nebenraum einer Apotheke. Und als ich da so ca. eine halbe Stunde in der Postschlange stand, fiel mir ein, dass mein Hirschtalg fast alle war und so beschloss ich, diesen im Anschluss noch schnell in der Apotheke zu besorgen. Leider musste der erst bestellt werden, aber so tragisch ist das nicht. Komm ich halt nochmal.

Auf dem Weg nach draußen stoppte mich aber eine Dame mit der Frage: "Möchten Sie einen ganz neuen Wellness-Drink probieren?" Aha. Wellness-Drink. Der Name allein schon! Aber gut, probieren geht über Ignorantentum und so durfte sie mir ein kleines Plastikgläschen Karla - so heißt das Zeug - einschenken. Ich nahm das Becherchen mit der trüben Flüssigkeit und führte es zuerst an die Nase. Man will ja schon in etwa erschnuppern, was da drin sein könnte. Es traf mich wie ein vollkommen unvorbereiteter Boxhieb: "Abgestandenes Bier!", schoss es mir durch den Kopf und diese Worte verließen auch meinen Mund. Ich glaube, ich habe die arme Propagandistin ziemlich entsetzt angeguckt, denn ihre Miene verzog sich blitzschnell zu einem entschuldigenden Lächeln. "Ja, ja, natürlich riecht das nach Bier! Dieser Wellnessdrink ist auf Bierbasis hergestellt!", erklärte sie mir. Aha. Bier gibt es also jetzt in der Apotheke. Ich mag kein Bier, jedenfalls nicht am späten Vormittag. Aber ich wollte nicht gar so unhöflich sein und ihr das Becherchen ohne ein Schlückchen probiert zu haben wieder zurückgeben. Also nahm ich tapfer einen winzigen Schluck. Es schmeckte leider auch wie Bier, aber eben nicht frisch und kühl wie z.B. ein schönes Weißbier im Sommer nach dem Laufen. Es schmeckte eher so wie die Noagerln im Glas, die darauf warten, endlich ausgegossen zu werden, damit das Glas gewaschen und neu befüllt werden kann. So stelle ich mir den Geschmack jedenfalls vor. Einfach furchtbar. Aber das muss dann wohl auch so sein. Wenn man Karla, den Wellness-Drink schon nur in der Apotheke bekommt, dann muss es wohl auch übel schmecken. Ist ja dann so 'ne Art Medizin, oder?

Eigentlich ein cleverer Schachzug der saarländischen Karlsbergbrauerei. Wenn die Leute ihr Bier nicht mehr trinken, dann verkaufen sie es in kleinen Fläschchen in Apotheken zum Vielfachen des Preises eines normalen Bieres. Das mit dem Preis vermute ich jetzt einfach mal, ich weiß nämlich nicht, was Karla kostet.

Nachtrag:
Ich hab den Preis gefunden. Ein 0,25 l Fläschchen kostet ca. 2 €. Mal kurz auf 'ne Flasche Bier (0,5 l) hochrechnen: rundweg 4 Euro für eine Halbe, also käme der Kasten Bier (Inhalt 20 Flaschen) auf ca. 80 Euro. Donnerwetter! Da kostet die Maß auf dem Oktoberfest ja weniger! Ich fass es nicht...

Dienstag, 12. Dezember 2006

Da kann ich leider auch nichts dran ändern!

Seitdem ich nicht mehr rauche (es werden jetzt bald 4 Jahre), lutsche ich im Auto gerne Bonbons, und zwar die von - wer hat's erfunden? - Ricola, Geschmacksrichtung Cherry Mint. Die machen fast genauso süchtig wie Nikotin. Jedenfalls mich. Wie auch immer, meine Ricolas waren alle und ich musste nach München zur Arbeit fahren. Also schnell beim hiesigen Supermarkt reingeschaut, gleich zur ersten besetzten Kasse durchgegangen und zwei Böxlis (so heißen die wirklich!) aus dem Regal an der Kasse geschnappt. Doch halt, da steht ja noch ein Warenständer mit anderen Süßigkeiten davor! Man kommt echt nicht an meine favorisierte Sorte dran. Ich gucke die Kassiererin fragend an und sie bittet mich, doch schnell zur Nebenkasse zu gehen und sie mir dort zu holen. Kein Problem für mich. Und während ich also zur anderen Kasse eile, ruft meine Kassiererin, die das wohl doch als Problem erkannt hat, ihrer Kollegin zwei Kassen weiter zu, dass man nicht an die Bonbons drankäme, weil da ein anderer Ständer den Zugriff blockiere. Was sie denn da jetzt tun könnte? Tja, keine Ahnung, tönt es von der anderen Kasse her. Das wüsste sie auch nicht. Sie jedenfalls könne auch nichts dran ändern!

Und in dem Moment frage ich mich, ob das alles denn wahr sein kann. Ich stellte mir vor, ich würde an dieser Kasse sitzen und nichts ändern können. Ich wäre da sozusagen festgeschraubt auf dem Sitz und alles, was ich tun dürfte, wäre nur die Waren über den Scanner zu ziehen und dann die Hand aufzuhalten, das Geld entgegenzunehmen und dann noch gegebenenfalls Wechselgeld zurückzugeben. Ich könnte nichts an den Bedingungen, unter denen die Kunden an die Waren gelangen, ändern, auch wenn es dadurch dem Kunden unmöglich ist, die gewünschte Ware käuflich zu erwerben. Ich dürfte nicht einmal daran denken, vielleicht aufzustehen, den mobilen(!) Ständer zu packen und ihn ein wenig weiter hinten zu platzieren, so dass er zwar im Prinzip immer noch im Weg rumstünde, aber zumindest nicht mehr den Warenzugriff verhinderte. Das würde über meine Kompetenzen gehen! Wo kämen wir denn da hin, wenn eine Kassiererin im Supermarkt etwas dran ändern könnte! Die Waren hinter diesem Ständer werden nun wohl bis in alle Ewigkeit unzugänglich bleiben, dem Verfallsdatum anheimfallen und als Gammelbonbons vielleicht irgendwann einmal umetikettiert werden, wenn es doch einmal eine der brillanten Kassenkräfte wagt, revolutionäre Taten zu vollbringen und den Weg freizumachen.

Ich gucke nach Weihnachten wieder nach. Da haben sie vor den Kassen wieder etwas mehr Platz, weil die Schokoladenweihnachtsmann- und Lebkuchenaufsteller dann endlich wieder verschwunden sind. Aber dann stellen sie, wie ich befürchte, schon wieder die Kartonaufsteller mit den Osterhasen auf....

Ich liebe diese Servicebereitschaft und diese Flexibilität in diesem Supermarkt! Einfach umwerfend.

Samstag, 9. Dezember 2006

Rezepte

Zimtsterne
  • 3 Eiweiß
  • 250 g Puderzucker
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • ein paar Tropfen Bittermandelöl (oder auch Bittermandelaroma)
  • 1 gestr. Teel. Zimt
  • 350 - 400 g ungeschälte gemahlene Mandeln
Eiweiß zu sehr steifem Schnee schlagen. Durchgesiebten Puderzucker portionsweise unter den Eischnee schlagen. Drei Essl. Eischnee zum Bestreichen beiseite stellen. Vanillezucker, Backöl, Zimt und so viel von den Mandeln unterrühren, bis der Teig kaum noch klebt.
Teig in einen (bzw. zwei) Gefrierbeutel geben und etwa 1/2 cm dick ausrollen. Beutel mindestens 15 Minuten in den Kühlschrank legen. Dann aufschneiden und Plätzchen ausstechen. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Mit dem Eischnee bestreichen.
Ofen auf 100 °C (Umluft) vorheizen und etwa 15 Minuten backen. Dann Temperatur auf 75 °C herunterdrehen und weitere 30 Minuten backen.

Nougat-Krokanttaler

  • 300 g Mehl
  • 100 g Butter
  • 100 g Nougat
  • 50 g Zucker
  • 1 Ei
  • 50 g Krokant


Mehl, weiches Fett, Nougat, Zucker und Ei erst mit den Knethaken des Rührers, dann mit den Händen verkneten. Den Teig etwa 1 Stunde kalt stellen.
Kleine Kugeln formen und in Krokant flach drücken. Auf Backbleche (mit Backpapier) legen und in den Backofen schieben. Auf 200 Grad schalten und etwa 15 Minuten backen (das nächste Blech nur etwa 12 Minuten). Auf Kuchengittern abkühlen lassen.

Schokoladen-Wespennester

  • 200 g Mandelstifte
  • 120 g Zucker

  • 3 Eiweiß

  • 120 g Halbbitter-Schokolade

  • 1 Päckchen Vanillezucker

Die Mandeln mit dem Zucker zusammen anrösten. Das Eiweiß mit dem Vanillezucker zu steifem Schnee schlagen. Die Schokolade im Wasserbad zergehen lassen. Die gerösteten und erkalteten Mandeln mit der Schokolade und dem Eischnee vermengen. Mit 2 Teelöffeln kleine Häufchen auf Oblaten setzen. Einige Stunden trocknen lassen und bei ca. 150 Grad backen.


Haselnussberge

  • 4 Eigelb
  • 1 Ei
  • 150 g Puderzucker
  • 300 g gemahlene Haselnüsse
  • ca. 125 g Haselnüsse (ganz) zum Belegen

Eigelb, Ei und Zucker schaumig rühren. Haselnüsse unterheben. Teig 30 Minuten stehen lassen. Mit zwei Teelöffeln Häufchen aufs Backblech (mit Backpapier!) legen. Eine Nuss oben reindrücken.
In den Backofen schieben. Auf 200 Grad schalten und etwa 20 Minuten backen; das nächste Blech kürzer!

Achtung: Mit Heißluftbackofen können die leider sehr schnell ziemlich dunkelbraun werden. Evtl. Heißluft ausschalten oder die Temperatur sehr viel niedriger einstellen.

Produktionsbeginn

Lange hab ich überlegt, ob ich dieses Jahr überhaupt welche machen soll. Das Wetter stimulierte so ganz und gar nicht. Hohe Temperaturen und viel Sonnenschein ließen da eher andere Assoziationen und Gelüste aufkommen als ausgerechnet Plätzchenbäckerei. Aber nun habe ich doch damit begonnen, fast einem inneren Zwang folgend. Allerdings auch deshalb, weil mein Sohn ein begeisterter Abnehmer ist. Und da er nun seit 1. Dezember nicht mehr zu Hause wohnt - er hat ganz plötzlich seinen Traumausbildungsplatz gefunden, der jedoch circa 350 km von zu Hause weg ist - backe ich natürlich auch für ihn. Damit das Kind nicht gar so viel Heimweh hat, kriegt es eben eine gut gefüllte Plätzchendose mit.
Zur Zeit sind diese Sorten hier drinnen:

Das sind:
  • Zimtsterne
  • Nugatkrokanttaler (links)
  • Schokoladen-Wespennester (in der Mitte)
  • Haselnussberge (oben)
Rezepte gefällig? Dann lass es mich wissen, ich schreibe sie dann gerne hierhin.