Sonntag, 25. April 2010

Bärlauchrezept Nummer 2 und 3 - Reiberdatschi und Schweinesteak

Zunächst das Bild zum Mund wässrig machen:


Was ist das? Zwei Schweinelendensteaks mit Bärlauchkruste und als Beilage Reiberdatschi (Kartoffelpuffer) mit Bärlauch. Wieder ein wunderbares Gericht, das uns ausgezeichnet geschmeckt hat.
Das Rezept dazu findet ihr hier: Bayerisches Fernsehen
Die Vorspeise, nämlich den Spargel mit Bärlauchschmand gibt es morgen Abend. Für heute wäre es uns zu viel gewesen.
Ich habe das Schweinefilet durch Lendensteaks ersetzt, da ich bei meinem Metzger kein Filet mehr bekam. Das hat auch wunderbar gepasst. Ansonsten habe ich das Rezept unverändert, aber nur für 2 Personen, nachgekocht.

Montag, 19. April 2010

Farfalle mit Bärlauch und Pecannüssen

Bärlauch ist toll. Finde ich jedenfalls und habe deshalb am Samstag auf dem Markt 100 g Bio-Bärlauch erstanden, noch nicht wissend, was genau ich damit machen würde.



Heute fiel nun mein Blick auf eine angefangene Tüte mit Pecan-Nüssen und dann wagte ich mich ans Experiment. Zutaten für 2 Personen sind also:

200 g Farfalle
100 g Bärlauch
1 Hand voll Pecan-Kerne
1 Schalotte
1 Glas Cava (wenn ich Weißwein gehabt hätte, hätte ich den genommen...)
ca 100 ml Sahne
ca. 50 ml. Milch
ca. 100 ml Brühe (Gemüse- oder Fleischbrühe, ist egal)
Olivenöl
Salz, Pfeffer
viel gehobelter Parmesan

Die Farfalle bissfest kochen. Währenddessen den Bärlauch waschen, abtrocknen, die dicken Stiele wegschneiden und dann in Streifen schneiden. In einer beschichteten Pfanne die gehackten Pecan-Nüsse etwas anrösten, aus der Pfanne nehmen und zur Seite stellen. Die klein geschnittene Schalotte in Olivenöl andünsten, mit Cava und Brühe ablöschen, dann die Sahne und die Milch dazugeben und für ein paar Minuten einreduzieren lassen. Dann den geschnittenen Bärlauch in die Soße geben, zusammenfallen lassen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Zum Schluss die Farfalle und die Nüsse untermischen und dann sofort servieren. Mit gehobeltem Parmesan bestreuen und mit Genuss essen.



Das gibt's während der Bärlauchsaison garantiert mehrmals bei uns. Echt lecker!



Freitag, 9. April 2010

Blaue Blume

Es ist jetzt aber wirklich Frühling! Juhu! Keine Ahnung, wie diese Blümchen heißen,(*) sie sind aber sehr hübsch und ein untrügerisches Zeichen für das Ende des Winters.


Und noch eine Neuigkeit: das Foto habe ich mit meinem neuen Handy (Nokia E90) aufgenommen. Ich bin überrascht, wie gut die Qualität ist.

(*) Ich hatte so eine Vermutung und wurde bestätigt: es handelt sich um Leberblümchen, eine geschützte Pflanzenart.

Samstag, 3. April 2010

Ostern - unfeierliche Erinnerungen

Man wird ja förmlich erschlagen von täglich neuen Missbrauchs- und Gewaltmeldungen, die der katholischen Kirche angelastet werden. Komisch, es wundert mich nicht wirklich. Man kommt ins Grübeln und dann fallen einem Ereignisse aus der Kindheit und Jugend ein, die perfekt ins Schema passen.

Ich bin zu einer Zeit Kind gewesen, als, so liest man heute auch immer wieder, Schläge durchaus als Erziehungsmittel galten. Meine Eltern glaubten da wohl nicht so ganz daran. Meiner Mutter ist ein paar Mal "die Hand ausgerutscht", wenn sie sich sehr erregt hatte über meinen Ungehorsam. Es kam vielleicht 3 oder 4 Mal vor. An mehr kann ich mich wirklich nicht erinnern. Und von meinem Vater habe ich genau eine einzige Ohrfeige bekommen. Wegen großer Respektlosigkeit ihm gegenüber. Das war's dann aber auch. Ich war ein glückliches Kind, obwohl meine Eltern nicht wohlhabend waren und mir materielle Wünsche meist nicht erfüllt werden konnten. So ab ca. 15, 16 Jahren begannen dann zwar die Konflikte mit meinen Eltern, aber es waren immer Wortgefechte, die wir führten. Körperliche Gewalt erlebte ich dann in meinem Elternhaus nie mehr.

Anders in der Schule. Nicht ich selbst wurde Opfer, dafür war ich wohl einfach zu brav und zu angepasst. Aber ich habe einiges miterlebt, das mir im Gedächtnis haften blieb. Und hier kommt nun die Kirche, bzw. deren Vertreter ins Spiel.

1959 kam ich in die Grundschule. Damals waren Buben und Mädchen noch getrennt, auch in staatlichen Schulen. Eine reine Mädchenklasse also. Die ersten zwei Jahre wurden wir von einer katholischen Nonne der Armen Schulschwestern, sie hieß Bartholomäa, unterrichtet. Und ihr war Gewalt gegen 6- bis 7jährige Mädchen alles andere als fremd. Ich weiß es noch wie heute, als sie einmal am Weltspartag vom Sparkassenvertreter einen neuen Zeigestock geschenkt bekam, den sie am gleichen Tag noch auf dem Pult einer Mitschülerin vor Zorn zerbrach. An den Haaren ziehen, auf die Finger hauen, das gehörte zu ihrem Repertoire. Auch gerne so erniedrigende Maßnahmen wie in der Ecke stehen lassen. Und das zu einer Zeit und in einem Ort, wo die Kinder wahrlich noch brav und angepasst waren. Jedenfalls die meisten.
In der 3. und 4. Klasse erlebte ich das dann nicht mehr. Wir hatten eine sehr liebe, unverheiratete Lehrerin, Fräulein Heinrich wurde sie genannt. Sie hatte keine dieser Maßnahmen nötig, Schon seltsam, oder?
Ab der 5. Klasse besuchte ich das Gymnasium in Cham, also ab 1963. Da gab es einen katholischen Religionslehrer, er war auch Pfarrer, der auch tätlich gegenüber Schülern wurde. Ich habe es nie erlebt, dass eine/r der anderen Lehrer oder Lehrerinnen jemals zu dieser "Disziplinarmaßnahme" gegriffen hätte. Bis auf diesen katholischen Pfarrer, der einen Mitschüler in der 6. Klasse mit voller Wucht ins Gesicht schlug. Warum nur er?

Mir kann heute niemand mehr erzählen, dass die Gewaltanwendung nicht etwas Systembedingtes war in der kath. Kirche. Je mehr ich darüber nachdenke, desto wütender werde ich, auch wenn ich nur indirekt die Repressalien dieser Institution erfahren habe.
Als ich, ich war etwa 28 Jahre, aus der Kirche ausgetreten bin, habe ich das in einer Behörde in München gemacht. Welche Behörde das war, weiß ich jetzt gar nicht mehr so genau, auf jeden Fall war es eine staatliche Einrichtung. Offensichtlich war diese Behörde verpflichtet, Kirchenaustritte an die Taufgemeinde zu melden. Denn einige Monate später erhielt ich einen Anruf meiner Mutter. Sie war empört, dass ich aus der Kirche ausgetreten sei, das gehöre sich nicht und sie wäre nun vom Stadtpfarrer in meinem Geburtsort so quasi einem sehr unangenehmen Verhör unterzogen worden. Ja, richtig. Der Stadtpfarrer hat tatsächlich meinen Eltern Vorhaltungen gemacht, wieso ihre volljährige(!!!) Tochter aus der Kirche ausgetreten wäre.
Diesen "Erpressungsversuch" (in meinen Augen war es einer) gegenüber meinen Eltern, doch auf ihre Tochter einzuwirken, wieder in den Schoß der Kirche zurückzukehren, empfand ich dann noch als zusätzliche Rechtfertigung für mich, diesem Männerverein endgültig den Rücken gekehrt zu haben.
Bis heute fehlt mir nichts. Auch mein Sohn ist übrigens nicht getauft, obwohl es zu seiner Zeit in Bayern immer noch eher als Verstoß gegen das gute Brauchtum angesehen wurde, wenn man sein Kind nicht taufen ließ. Auch hier wurden in der Grundschule Versuche unternommen, die wenigen nicht christlichen Kinder unter Druck zu setzen, doch am Religionsunterricht teilzunehmen. Man könnte leider nicht dafür garantieren, dass der Ethikunterricht auch optimal in den Stundenplan integriert werden könne. Es wäre sogar denkbar, dass dieser Unterricht am Nachmittag stattfinden müsste. Wir haben uns nicht beirren lassen und darauf bestanden, dass für die nicht christlichen Kinder Ethikunterricht organisiert wird. Es war dann, oh Wunder, doch möglich, ihn am Vormittag abzuhalten. Na ja, probieren konnte man es ja mal im kath. Bayern.