Montag, 27. August 2007

Sammeltrieb...

Früher, als es noch keine Geschäfte gab und die Menschen noch in Höhlen lebten, gab es angeblich diese Arbeitsteilung: die Männer jagten, die Frauen sammelten. Heutzutage gibt es zwar Geschäfte und wir müssen uns unsere Nahrung nicht mehr erjagen, aber der Sammeltrieb ist bei mir jedenfalls noch sehr ausgeprägt. Schon als Kind habe ich es geliebt mit meiner Mutter "in die Pilze oder in die Blaubeeren" zu gehen. Die Freude, die man dabei verspürte, wenn man einen Steinpilz, einen Maronenröhrling oder gar einen Pfifferling fand, war einfach riesig.
Aus irgendeinem Grunde war ich bisher der Auffassung, Pilze gäbe es nur in den gebirgsnahen Wäldern bzw. in den urwüchsigen Forsten meiner Kindheit. Aber als ich neulich beim Hundespaziergang eine Frau traf, die jede Menge Pilze mit sich trug, kam ich ins Grübeln. Sollte es etwa in den Wäldern rund um München auch Schwammerl geben? Etwa gar auch Steinpilze? Ja, in der Tat, die gibt es. Und nicht zu wenig, wie die beiden Fotos meiner heutigen Schatzsuche belegen. Nach ca. eineinhalb Stunden im Wald war mein Körbchen voll:

Eine Traumausbeute kann man hier bewundern: der große, relativ helle Pilz ist ein Steinpilz, der allein fast 200 Gramm wiegt und praktisch unversehrt, also nicht von Schnecken oder Maden zerfressen ist. Den gibt es heute Abend mit Bandnudeln und Rahmsoße. Mir läuft jetzt schon das Wasser im Mund zusammen. Die beiden Parasolpilze im Hintergrund werde ich mir gleich als spätes Mittagessen panieren. Und der Rest wird getrocknet, damit ich ständig einen Vorrat an leckeren Pilzen habe.

Sonntag, 26. August 2007

Gartensommer - Sommergarten

Da haben wir nun im April ein ganzes Beet umgegraben, in dem nur noch Unkraut und wild gewachsene Bäume wucherten. Neu bepflanzt sieht so ein Beet ja dann eine ganze Weile recht mickrig aus. Und ich konnte mir damals gar nicht so recht vorstellen, in welch kurzer Zeit - 4 Monate nur! - sich Blumen zu solch stattlichen Gewächsen entwickeln können.

Hier ein kleiner fotografischer Eindruck:



Ein Päckchen Sommerblumensamen barg neben Sonnenblumen und Ringelblumen auch diese skurillen Geschöpfe: Fuchsschwanz, auch Amaranth genannt. Immer länger werdende Blütentrauben hängen schwer in purpurrot und auch in hellgrün herunter. Die sehen echt witzig aus. Links im Bild als Kontrast eine edle Gladiole.


Am anderen Ende des Beetes steckte ich ein Päckchen Sonnenblumenkerne in den Boden. Hier ist ein Exemplar davon zu sehen.


Und hier noch ein Arrangement in Magentarot: eine Gladiole, roter Sonnenhut, Pompondahlien und davor Herbstastern. Die Dahlien musste ich mit schweren Geschützen gegen eine schiere Übermacht an gefräßigen Schnecken verteidigen. Nur diese hier habe ich groß gekriegt. Alle anderen Dahlien, die ich hoffnungsvoll in die Erde gesteckt hatte, wurden ein Opfer dieser Ekeltiere.



Mittwoch, 1. August 2007

Wie wehre ich Kunden ab - ein Lehrstück

Über meinem Wintergarten befindet sich seit vielen Jahren schon eine Markise, die, damit meine Pflanzen auch dann vor Sonnenbrand geschützt sind, wenn ich nicht zu Hause bin, durch eine Automatik gesteuert wird. Das heißt, wenn eine bestimmte Sonneneinstrahlung erreicht ist, fährt die Markise aus. Sollte starker Wind aufkommen, meldet ein Windrädchen das, und die Markise fährt automatisch ein. Richtig praktisch ist das. Aber eben nur so lange, wie der Windmelder zuverlässig funktioniert. Und genau das tat er vor einigen Wochen nicht, und - ratsch - zerfetzte eine böse Bö meine Markise. Ich meldete den Schaden meiner Gebäudeversicherung und die bezahlten anstandslos den Austausch des Markisentuches. So weit so gut.

Nun wird's aber a bissl kompliziert. Als ich vor ca. 15 Jahren die Markise nebst Automatiksteuerung in Auftrag gab, wählte ich natürlich eine ortsansässige Firma, Firma W. Man will ja das lokale Gewerbe unterstützen und der Kundendienst ist im Falle eines Falles auch schnell vor Ort. Nun ging aber vor ca. 5 Jahren diese Automatik kaputt. Ich setzte mich also ins Auto, um bei der Firma W. das Problem zu melden und um Abhilfe zu ersuchen. Denkste. Firma W. existierte nicht mehr (vermeintlich). Also surfte ich zu den gelben Seiten im Internet und fand darin eine andere Rolladenbau- und Markisenfirma, nämlich Firma K. aus O. Ein paar Tage später erschien auch der Monteur dieser Firma, tauschte mein Somfy-Gerät aus und baute mir ein neues Vestamatic-Gerät ein.

Dummerweise stellte ich einige Zeit später beim Vorbeifahren fest, dass die Firma W. doch noch existierte. Sie waren nur ein paar Häuser weiter umgezogen, aber es gab keinen Eintrag von ihr im Internet. Nun ja, selbst schuld, dachte ich mir, wenn die sich so verstecken.

Allerdings nahm ich dann doch wieder Firma W. in Anspruch, als es um den Austausch des kaputten Markisentuches ging. Warum auch nicht. Ich war ja von Anfang an mit ihrer Leistung zufrieden. Jetzt bestand aber immer noch das Problem, dass der Windmelder offensichtlich kaputt war. Ich wollte ja nun nicht gleich wieder die ganze Elektronik austauschen, sondern eben nur dieses Teil. Leider vertreibt aber die Firma W. nicht die Produkte von Vestamatic, sondern nur die von Somfy.

Also wandte ich mich vertrauensvoll wieder an die Firma K. aus O. Da hatte ich aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Als ich dem Mitarbeiter das Problem schilderte, erklärte er mir kurzerhand, dass "sie aus dem Geschäft draußen sind. Da könne ja jeder kommen und eine Reparatur verlangen. Dadurch, dass das Markisentuch von einer anderen Firma ausgetauscht worden war, sei in die Gewährleistung der Firma K. aus O. eingegriffen worden und sie würden da gar nichts tun". Hä? Wie meinen? Gewährleistung? Ist doch ohnehin längst abgelaufen und ich müsste auf jeden Fall für die Reparatur bezahlen! Und außerdem hatten sie mir ja nur dieses Gerät eingebaut...

Und nu? Ich rief also direkt den Hersteller an, schilderte ihm mein Problem und der Herr am anderen Ende konnte es kaum glauben. Glücklicherweise gäbe es aber noch andere Firmen in meiner Nähe, die mit Vestamatic-Produkten arbeiteten. Er nannte mir eine, die auch nicht weiter entfernt als Firma K. aus O. ist.

Ich rief sofort dort an. Eine freundliche junge Dame teilte mir mit, dass ihr Monteur gerade in meinem Wohnort unterwegs sei und sie ihn gleich verständigen würde. Und siehe da, keine 30 Minuten später steht ein Mann vor der Tür, nimmt den Schaden auf und verspricht mir, dass innerhalb der nächsten Tage das Problem behoben werde.

Jetzt sind dann also mittlerweile 3 Firmen an meiner Markise beteiligt. Allerdings ist die Firma K. aus O. definitiv draußen. Und zwar, weil ich das jetzt so will.