Freitag, 29. Dezember 2006

Die magische Zahl

Mitte November sah es noch so leicht aus. Da standen in meinem Lauftagebuch 937 Kilometer und die restlichen 63 auf die magische Zahl kamen mir irgendwie lächerlich wenig vor. So kann man sich manchmal täuschen. Mit Beginn des Dezembers war schlagartig meine Motivation zu laufen weg. Die erste Woche war etwas stressig und zeitknapp und danach schien ich wie komplett aus dem Tritt. Manchmal, so scheint es, braucht es nur einen kleinen Anlass und schon fliegt man aus der Kurve.

Aber ich hab sie ja nun doch noch gekriegt, die Kurve. Heute überschritt ich die 1000 Laufkilometer auf meiner 8-Kilometer-Standardrunde. Bis hierhin war ich jede Woche nur ein einziges Mal gelaufen, in dieser Woche aber eben nun wieder zwei Mal. Es fiel mir zwar unendlich schwer, ich büßte jedes einzelne Plätzchen, jedes einzelne Schokoladenstückchen, jedes Lachsschnittchen, das den Weg in meinen Magen gefunden hatte. Aber soll ich mich in der Vorweihnachtszeit denn kasteien? Nö. Das habe ich noch nie gemacht und werde es auch in Zukunft bleiben lassen.

Aber ab Januar wird der Süßigkeitenkonsum wieder etwas zurückgeschraubt und natürlich habe ich auch fest vor, wieder mehr zu laufen. Das Wetter meint es ja mehr als freundlich mit mir: immer noch kein Schnee und meistens lacht auch noch die Sonne vom Himmel. Also, auf geht's ins Jahr 2007!

Allen treuen LeserInnen wünsche ich ein erfolgreiches, gesundes und glückliches neues Jahr! Möget ihr alle eure Ziele erreichen und noch viel mehr!

Samstag, 23. Dezember 2006

Feiertage und so...

Allen meinen treuen Lesern wünsche ich geruhsame, schöne, besinnliche, aufregende, ruhige, erholsame, sportliche, verfressene, asketische(*) Feiertage!



(*) Such dir aus, was dir am liebsten ist....

Montag, 18. Dezember 2006

Produkttest (1)

Die kleine Postagentur, bei der ich heute ein Paket aufgab, befindet sich im Nebenraum einer Apotheke. Und als ich da so ca. eine halbe Stunde in der Postschlange stand, fiel mir ein, dass mein Hirschtalg fast alle war und so beschloss ich, diesen im Anschluss noch schnell in der Apotheke zu besorgen. Leider musste der erst bestellt werden, aber so tragisch ist das nicht. Komm ich halt nochmal.

Auf dem Weg nach draußen stoppte mich aber eine Dame mit der Frage: "Möchten Sie einen ganz neuen Wellness-Drink probieren?" Aha. Wellness-Drink. Der Name allein schon! Aber gut, probieren geht über Ignorantentum und so durfte sie mir ein kleines Plastikgläschen Karla - so heißt das Zeug - einschenken. Ich nahm das Becherchen mit der trüben Flüssigkeit und führte es zuerst an die Nase. Man will ja schon in etwa erschnuppern, was da drin sein könnte. Es traf mich wie ein vollkommen unvorbereiteter Boxhieb: "Abgestandenes Bier!", schoss es mir durch den Kopf und diese Worte verließen auch meinen Mund. Ich glaube, ich habe die arme Propagandistin ziemlich entsetzt angeguckt, denn ihre Miene verzog sich blitzschnell zu einem entschuldigenden Lächeln. "Ja, ja, natürlich riecht das nach Bier! Dieser Wellnessdrink ist auf Bierbasis hergestellt!", erklärte sie mir. Aha. Bier gibt es also jetzt in der Apotheke. Ich mag kein Bier, jedenfalls nicht am späten Vormittag. Aber ich wollte nicht gar so unhöflich sein und ihr das Becherchen ohne ein Schlückchen probiert zu haben wieder zurückgeben. Also nahm ich tapfer einen winzigen Schluck. Es schmeckte leider auch wie Bier, aber eben nicht frisch und kühl wie z.B. ein schönes Weißbier im Sommer nach dem Laufen. Es schmeckte eher so wie die Noagerln im Glas, die darauf warten, endlich ausgegossen zu werden, damit das Glas gewaschen und neu befüllt werden kann. So stelle ich mir den Geschmack jedenfalls vor. Einfach furchtbar. Aber das muss dann wohl auch so sein. Wenn man Karla, den Wellness-Drink schon nur in der Apotheke bekommt, dann muss es wohl auch übel schmecken. Ist ja dann so 'ne Art Medizin, oder?

Eigentlich ein cleverer Schachzug der saarländischen Karlsbergbrauerei. Wenn die Leute ihr Bier nicht mehr trinken, dann verkaufen sie es in kleinen Fläschchen in Apotheken zum Vielfachen des Preises eines normalen Bieres. Das mit dem Preis vermute ich jetzt einfach mal, ich weiß nämlich nicht, was Karla kostet.

Nachtrag:
Ich hab den Preis gefunden. Ein 0,25 l Fläschchen kostet ca. 2 €. Mal kurz auf 'ne Flasche Bier (0,5 l) hochrechnen: rundweg 4 Euro für eine Halbe, also käme der Kasten Bier (Inhalt 20 Flaschen) auf ca. 80 Euro. Donnerwetter! Da kostet die Maß auf dem Oktoberfest ja weniger! Ich fass es nicht...

Dienstag, 12. Dezember 2006

Da kann ich leider auch nichts dran ändern!

Seitdem ich nicht mehr rauche (es werden jetzt bald 4 Jahre), lutsche ich im Auto gerne Bonbons, und zwar die von - wer hat's erfunden? - Ricola, Geschmacksrichtung Cherry Mint. Die machen fast genauso süchtig wie Nikotin. Jedenfalls mich. Wie auch immer, meine Ricolas waren alle und ich musste nach München zur Arbeit fahren. Also schnell beim hiesigen Supermarkt reingeschaut, gleich zur ersten besetzten Kasse durchgegangen und zwei Böxlis (so heißen die wirklich!) aus dem Regal an der Kasse geschnappt. Doch halt, da steht ja noch ein Warenständer mit anderen Süßigkeiten davor! Man kommt echt nicht an meine favorisierte Sorte dran. Ich gucke die Kassiererin fragend an und sie bittet mich, doch schnell zur Nebenkasse zu gehen und sie mir dort zu holen. Kein Problem für mich. Und während ich also zur anderen Kasse eile, ruft meine Kassiererin, die das wohl doch als Problem erkannt hat, ihrer Kollegin zwei Kassen weiter zu, dass man nicht an die Bonbons drankäme, weil da ein anderer Ständer den Zugriff blockiere. Was sie denn da jetzt tun könnte? Tja, keine Ahnung, tönt es von der anderen Kasse her. Das wüsste sie auch nicht. Sie jedenfalls könne auch nichts dran ändern!

Und in dem Moment frage ich mich, ob das alles denn wahr sein kann. Ich stellte mir vor, ich würde an dieser Kasse sitzen und nichts ändern können. Ich wäre da sozusagen festgeschraubt auf dem Sitz und alles, was ich tun dürfte, wäre nur die Waren über den Scanner zu ziehen und dann die Hand aufzuhalten, das Geld entgegenzunehmen und dann noch gegebenenfalls Wechselgeld zurückzugeben. Ich könnte nichts an den Bedingungen, unter denen die Kunden an die Waren gelangen, ändern, auch wenn es dadurch dem Kunden unmöglich ist, die gewünschte Ware käuflich zu erwerben. Ich dürfte nicht einmal daran denken, vielleicht aufzustehen, den mobilen(!) Ständer zu packen und ihn ein wenig weiter hinten zu platzieren, so dass er zwar im Prinzip immer noch im Weg rumstünde, aber zumindest nicht mehr den Warenzugriff verhinderte. Das würde über meine Kompetenzen gehen! Wo kämen wir denn da hin, wenn eine Kassiererin im Supermarkt etwas dran ändern könnte! Die Waren hinter diesem Ständer werden nun wohl bis in alle Ewigkeit unzugänglich bleiben, dem Verfallsdatum anheimfallen und als Gammelbonbons vielleicht irgendwann einmal umetikettiert werden, wenn es doch einmal eine der brillanten Kassenkräfte wagt, revolutionäre Taten zu vollbringen und den Weg freizumachen.

Ich gucke nach Weihnachten wieder nach. Da haben sie vor den Kassen wieder etwas mehr Platz, weil die Schokoladenweihnachtsmann- und Lebkuchenaufsteller dann endlich wieder verschwunden sind. Aber dann stellen sie, wie ich befürchte, schon wieder die Kartonaufsteller mit den Osterhasen auf....

Ich liebe diese Servicebereitschaft und diese Flexibilität in diesem Supermarkt! Einfach umwerfend.

Samstag, 9. Dezember 2006

Rezepte

Zimtsterne
  • 3 Eiweiß
  • 250 g Puderzucker
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • ein paar Tropfen Bittermandelöl (oder auch Bittermandelaroma)
  • 1 gestr. Teel. Zimt
  • 350 - 400 g ungeschälte gemahlene Mandeln
Eiweiß zu sehr steifem Schnee schlagen. Durchgesiebten Puderzucker portionsweise unter den Eischnee schlagen. Drei Essl. Eischnee zum Bestreichen beiseite stellen. Vanillezucker, Backöl, Zimt und so viel von den Mandeln unterrühren, bis der Teig kaum noch klebt.
Teig in einen (bzw. zwei) Gefrierbeutel geben und etwa 1/2 cm dick ausrollen. Beutel mindestens 15 Minuten in den Kühlschrank legen. Dann aufschneiden und Plätzchen ausstechen. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Mit dem Eischnee bestreichen.
Ofen auf 100 °C (Umluft) vorheizen und etwa 15 Minuten backen. Dann Temperatur auf 75 °C herunterdrehen und weitere 30 Minuten backen.

Nougat-Krokanttaler

  • 300 g Mehl
  • 100 g Butter
  • 100 g Nougat
  • 50 g Zucker
  • 1 Ei
  • 50 g Krokant


Mehl, weiches Fett, Nougat, Zucker und Ei erst mit den Knethaken des Rührers, dann mit den Händen verkneten. Den Teig etwa 1 Stunde kalt stellen.
Kleine Kugeln formen und in Krokant flach drücken. Auf Backbleche (mit Backpapier) legen und in den Backofen schieben. Auf 200 Grad schalten und etwa 15 Minuten backen (das nächste Blech nur etwa 12 Minuten). Auf Kuchengittern abkühlen lassen.

Schokoladen-Wespennester

  • 200 g Mandelstifte
  • 120 g Zucker

  • 3 Eiweiß

  • 120 g Halbbitter-Schokolade

  • 1 Päckchen Vanillezucker

Die Mandeln mit dem Zucker zusammen anrösten. Das Eiweiß mit dem Vanillezucker zu steifem Schnee schlagen. Die Schokolade im Wasserbad zergehen lassen. Die gerösteten und erkalteten Mandeln mit der Schokolade und dem Eischnee vermengen. Mit 2 Teelöffeln kleine Häufchen auf Oblaten setzen. Einige Stunden trocknen lassen und bei ca. 150 Grad backen.


Haselnussberge

  • 4 Eigelb
  • 1 Ei
  • 150 g Puderzucker
  • 300 g gemahlene Haselnüsse
  • ca. 125 g Haselnüsse (ganz) zum Belegen

Eigelb, Ei und Zucker schaumig rühren. Haselnüsse unterheben. Teig 30 Minuten stehen lassen. Mit zwei Teelöffeln Häufchen aufs Backblech (mit Backpapier!) legen. Eine Nuss oben reindrücken.
In den Backofen schieben. Auf 200 Grad schalten und etwa 20 Minuten backen; das nächste Blech kürzer!

Achtung: Mit Heißluftbackofen können die leider sehr schnell ziemlich dunkelbraun werden. Evtl. Heißluft ausschalten oder die Temperatur sehr viel niedriger einstellen.

Produktionsbeginn

Lange hab ich überlegt, ob ich dieses Jahr überhaupt welche machen soll. Das Wetter stimulierte so ganz und gar nicht. Hohe Temperaturen und viel Sonnenschein ließen da eher andere Assoziationen und Gelüste aufkommen als ausgerechnet Plätzchenbäckerei. Aber nun habe ich doch damit begonnen, fast einem inneren Zwang folgend. Allerdings auch deshalb, weil mein Sohn ein begeisterter Abnehmer ist. Und da er nun seit 1. Dezember nicht mehr zu Hause wohnt - er hat ganz plötzlich seinen Traumausbildungsplatz gefunden, der jedoch circa 350 km von zu Hause weg ist - backe ich natürlich auch für ihn. Damit das Kind nicht gar so viel Heimweh hat, kriegt es eben eine gut gefüllte Plätzchendose mit.
Zur Zeit sind diese Sorten hier drinnen:

Das sind:
  • Zimtsterne
  • Nugatkrokanttaler (links)
  • Schokoladen-Wespennester (in der Mitte)
  • Haselnussberge (oben)
Rezepte gefällig? Dann lass es mich wissen, ich schreibe sie dann gerne hierhin.

Donnerstag, 30. November 2006

Es wird Frühling!

Es ist absolut sicher. Der Winter fällt heuer aus. Weihnachten und der Advent werden ins Frühjahr verlegt. Warum das so ist, weiß ich nicht. Aber ich habe einen untrüglichen Beweis:






Ich zitiere aus Wikipedia:
Die Forsythie, auch Goldflieder oder Goldglöckchen genannt, gehört zur Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae).

Die Blütezeit ist je nach Sorte von März bis Mai. Die Blätter sind oval-länglich und erscheinen nach der Blüte. Die Blütenknospen bilden sich nur an den zweijährigen Zweigen.


Statt eines Weihnachtsbaumes könnte ich mir ja ein paar blühende Forsythienzweige in eine Vase stellen und die Christbaumkugeln daran hängen...
Dann müsste man aber auch das eine oder andere Weihnachtslied umdichten:
Oh Forsythie, oh Forsythie, wie gelb sind deine Blüten...

Sonntag, 26. November 2006

Geburtstagsgrüße

Meine Mutter hat heute Geburtstag. 87 Jahre wäre sie geworden, lebte sie noch. Seit etwas über drei Jahren aber "wohnt" sie hinter dieser Tür...


...in diesem "Gebäude":


Ab und zu besuche ich sie und bringe ihr ein paar hübsche Blumen. Eigentlich mag sie ja keine abgeschnittenen, "toten" Blumen. Ihr ganzer Garten war immer voll mit lebenden Blumen, Rosen, Pfingstrosen, Phlox. Die sind da auch noch, aber sie kann sie ja nicht mehr pflegen. Und jetzt muss meine Mutter sich mit Gestecken zufrieden geben. Aber ich glaube, sie freut sich jetzt auch darüber.

Alles Liebe zum Geburtstag, Mama. Ich denke an dich.

Donnerstag, 23. November 2006

November Sunset



Für eine größere Ansicht dieses prächtigen Naturschauspiels bitte aufs Bild klicken.

Mittwoch, 22. November 2006

Der schöne Schein

Ich mag Weintrauben. Im Prinzip mag ich eigentlich jegliches Obst, aber ohne Trauben geht nun mal mein Müsli nicht. Im Sommer gehen auch Erdbeeren und Pfirsiche und sonstige Beeren. Aber im Herbst und im Winter freue ich mich immer über die Trauben.
Jetzt ist es ja so, dass es mittlerweile nicht nur blaue (rote?) und weiße (grüne?) Trauben gibt, sondern zig Sorten in jeder Farbe. Solche mit Kernen und welche ohne, kleine und große, eher gelbliche und eher grüne, teuere und preiswertere.
Gestern dachte ich mir, ich leiste mir mal ein paar von den teueren. Die sind ohne Kerne und schön groß. Das Kilo kostet aber auch stolze 5 Euro. Und das auch noch bei Aldi. Aber egal. So schön wie die aussahen, mussten sie einfach her.
Schön blöd bin ich wohl. Diese Trauben waren zu Hause dann eine Offenbarung. Und zwar eine Geschmacksoffenbarung, sozusagen der Offenbarungseid des schönen Scheins. Die schmecken nämlich nach gar nichts. Die sehen einfach nur schön aus und der Preis bemisst sich wohl nach dem Aussehen.



Und dann zum Vergleich heute. Ich hab mir eine ein-Kilo-Packung dieser kleinen, unscheinbaren Träubchen da rechts im Bild geholt. Das Kilo für 2,49 Euro. Die kommen aus der Türkei (da, wo im Sommer auch diese herrlichen, kleinen Zuckeraprikosen herkommen) und schmecken einfach nur himmlisch. Süß und aromatisch. Die heißen nicht umsonst Sultanas. Aus denen werden nämlich auch die Sultaninen gemacht. Und das schmeckt man einfach.
Pah, wie dumm sind wir Verbraucher mittlerweile eigentlich? Ich nehme mich da jetzt gar nicht aus. Wieso lassen wir uns nur immer wieder blenden vom schönen, aber absolut geschmacklosen Schein? Und zahlen auch noch das Doppelte dafür! Ich werde in Zukunft nun echt aufpassen und mir, wenn nötig, selbst eins auf die Finger hauen, wenn ich wieder mal nach den besonders großen und schönen Früchten greife.

Montag, 20. November 2006

Es geht (läuft) wieder

Doch, ich bin schon froh, dass mein Autsch-Geschrei ein bisschen zu laut war für die tatsächliche Schwere der Verletzung.
Ich habe bis einschließlich gestern pausiert, obwohl ich mir für Sonntag schon ein Läufchen vorgenommen hatte. Aber da kam mir dann was dazwischen und es ging sich zeitlich nicht mehr aus. Das war vielleicht auch ganz gut so.
Denn dafür lief es heute wieder wie geschmiert. Meine Standardrunde legte ich so flott wie schon ewig nicht mehr zurück - knapp 8 Kilometer in 51:04. Ohne dass ich jetzt extra auf Zeit gerannt wäre oder Tempo machen wollte. Dafür sorgte wieder mal ganz automatisch die Playlist auf meinem iPod. Beim Laufen spüre ich überhaupt nichts an der Leiste, gar nichts. Jetzt ziept's wieder ein wenig, aber es ist wirklich nicht schlimm.
Das einzige, was mich nur allmählich den letzten Nerv kostet, ist die Tatsache, dass ich jedesmal in die Büsche muss! Es ist vollkommen gleichgültig, was ich gegessen oder getrunken habe, ich muss aufs Klo. Es nervt unendlich. Hat jemand einen klugen und hilfreichen Rat für mich? Soll ich vielleicht mehr Schokolade essen? Die stopft ja angeblich...

Freitag, 17. November 2006

Autsch - update

Da so viele nette Nachfragen kommen, will ich euch doch kurz über mein heutiges Befinden bzw. das meiner Verletzung aufklären.
Nein, ich war nicht beim Doc. Was hätte der denn auch machen können? Ich habe sowohl Voltaren Gel als auch Diclac-Tabletten zu Hause. Und heute morgen habe ich eben meine Leiste und den Oberschenkel ordentlich eingeschmiert und dann noch, bevor ich zur Arbeit ging, eine Tablette in Wasser aufgelöst und das Ekelzeug runtergeschluckt. Pöh!
Entweder sind beide Medikamente Wundermittel - was ich nicht glaube - oder die Verletzung war bei weitem nicht so schlimm, wie sie sich gestern noch angefühlt hat. Mit anderen Worten, es tut nur noch erträglich weh. Das Bein lässt sich auch mittlerweile wieder anheben und beim Gehen und Stehen habe ich überhaupt keine Beschwerden. Hmmm. Soll ich trotzdem morgen noch pausieren? Und nur einen kleinen Walk mit dem Hund machen? Ich denke, ich werde tatsächlich vernünftig sein und den morgigen Tag noch verstreichen lassen, bevor ich wieder die Laufschuhe schnüre. Es läuft mir ja nun nicht wirklich was weg.

Donnerstag, 16. November 2006

Autsch

Ich habe mich verletzt. Es tut weh und zwar da in der Leistengegend, aber mehr Richtung Oberschenkel. Da ziept es eigentlich schon eine ganze Weile. Beim Laufen spürte ich nichts, aber wenn ich saß, konnte ich das rechte Bein nicht anheben, ohne dass es dabei weh tat.
Heute nun bin ich - wohlgemerkt nach dem Lauf! - auf einer Eisenbahnschwelle ausgerutscht. Normalerweise vermeide ich es ohnehin, auf diese Holzschwellen zu treten, weil ich weiß, dass die bei Nässe sehr rutschig sein können. Nachdem es aber heute wunderbar sonnig und trocken war und ich auch keine Feuchtigkeit schimmern sah, trat ich drauf und rutschte weg. Ein Stich im Oberschenkel teilte mir unmissverständlich mit, dass das ein großer Fehler war. Denn jetzt tut es richtig weh. Ich kann im Sitzen das rechte Bein nicht mehr über das linke schlagen, ohne dass mir ein messergleicher Schmerz durch die Leistenbeuge fährt. Und jetzt? Soll ich zum Doc gehen oder nicht? Aber was außer mir eine Salbe verschreiben könnte der wohl tun? Mist.

Freitag, 10. November 2006

Anonymes

Das Netz ist anonym, sagt man. Ja und nein. Es gibt wohl genügend Zeitgenossen, die sich gerne in der Anonymität verstecken, um dann im Schutze dieser "die Sau rauszulassen". Das sind aber meiner Meinung nach die gleichen, die anderen Leuten anonyme Briefe mit Beschimpfungen schicken. Feige Zeitgenossen eben, die das, was sie zu sagen haben, sich nicht offen zu sagen trauen, weil sie wohl irgendwo wissen, dass sie im Unrecht damit sind.
Ich bin nicht anonym. Ich stehe zu dem, was ich hier schreibe. Jeder kann mich nach ein bisschen googeln finden mit Anschrift, Telefonnummer usw. Warum sollte ich mich denn verstecken? Um eine Platitüde zu bemühen: ich habe nichts zu verbergen.
Und deshalb werden anonyme Kommentare in meinem Blog gelöscht.


Donnerstag, 9. November 2006

Frau und Schuhe

Es ist fatal. Seit kurzem muss ich mindestens einmal pro Woche zum Münchner Tor. Dort befindet sich ein großes und modernes Gebäude der Münchner Rück und ich gebe dort zwei Mitarbeitern Deutschunterricht. Einer davon hat sein Büro im 18. Stockwerk mit dazugehöriger atemberaubender Aussicht über München und auf die Alpen. Aber ich schweife ab. Darum geht es ja gar nicht.

Es geht vielmehr darum, dass sich direkt in diesem Bürogebäude auch ein Ladengeschäft befindet und zwar das der Lauf-Bar, eines kleinen, aber feinen Fachgeschäfts für Läufer. Und daran muss ich nun jedesmal, wenn ich dort bin, vorbei. Ja, das ist doch ganz praktisch! Die haben ja auch die Gel-Chips und die sind mir ohnehin ausgegangen, also kaufe ich mir schnell eine Packung. Leider sind die der Lauf-Bar aber auch ausgegangen. Was sie aber in Hülle und Fülle haben, sind Laufschuhe. Na ja, ich kann ja mal gucken. Gucken kostet nichts. und überhaupt brauche ich keine neuen Laufschuhe. Ich habe 3 Paar, die ich im Wechsel anziehe und keines davon ist schon wirklich alt. Ja ja. Genau.

Aber seit wann kaufen Frauen keine Schuhe, wenn sie angeblich keine brauchen? Frauen brauchen immer Schuhe! Egal, wie viele schon im Schuhschrank zu Hause stehen! Und warum sollte das bei Laufschuhen anders sein?
Und so kam es denn, dass mich ein Paar besonders angelacht hat. Ich gebe zu, es war zunächst die Farbe, die mir ins Auge stach: schwarze Laufschuhe! Die sind ja doch eher ungewöhnlich. Ich meine, probieren kann ich sie ja mal, nicht wahr? Probieren kostet auch nichts. Nun ja, das war's dann. Sie mussten her. Sie waren schön, leicht und passten mir sehr gut! Und leichte Trailschuhe habe ich noch nicht, also brauche ich sie auch, gell? Und: sie sind etwas Besonderes! Die gibt's, sagt mir Volker, der Inhaber, nur in ganz wenigen ausgewählten Geschäften.

Hier ist nun meine Kollektion:



Der neue steht ganz links. Weißt du, welches Modell das ist?

Dienstag, 7. November 2006

Mal den Himmel an!

Nimm nur die Farbe Weiß und den feinsten Pinsel, den du finden kannst! Ganz zart und fedrig soll es aussehen, das Gemälde! So als ob der Sommer noch einmal zurückgekehrt wäre, um daran zu erinnern, dass er nur schläft, nicht für immer fort ist. Wische zart und pudrig über das Blau, drücke nicht fest auf. Ein Windhauch tut das seinige im Kunstwerk. Lass die Menschen noch einmal in Erinnerungen schwelgen...










Manchmal wünsche ich mir eine bessere Kamera....

Und das ist sogar nur mit dem Handy aufgenommen:

Montag, 6. November 2006

Kulturschock beim Einkaufen (1)

Wir hatten erfahren, dass man bei Runners Point evtl. das ein oder andere Laufschuhschnäppchen machen könnte, da die Lager geräumt werden. Also entschlossen wir uns am Samstag Nachmittag zu einem Besuch im Münchner Olympia-Einkaufszentrum, um mal zu gucken.
Dass es nicht unbedingt bedeutet, einen freien Autoabstellplatz zu finden, wenn das Schild außen am Parkhaus anzeigt "Freie Parkplätze" und sich auch noch die Schranke bereitwillig öffnet, wurde uns nach etwa einer halben Stunde in der Autoschlange stehen klar. Plötzlich waren wir wieder draußen, ohne einen freien Parkplatz gesehen zu haben. Ein paar 100 Meter weiter fanden wir schließlich ein Plätzchen, wo wir das Auto lassen konnten und machten uns zu Fuß auf den Weg ins Einkaufszentrum. Leider befindet sich der Laden von Runners Point so quasi am anderen Ende der Passagen. Und schon auf dem Weg dorthin stellte ich fest, dass solche Konsumtempel nichts für mich sind. Es sind einfach viel zu viele Menschen in viel zu großen Gruppen viel zu langsam auf viel zu engem Raum unterwegs. Sie haben auch noch jede Menge rollender Hindernisse in Form von Kinderwagen und Buggies dabei oder Hunde. Was macht ein Hund im Einkaufszentrum? Kläffen natürlich und an langer Leine den anderen Flaneuren zwischen den Beinen rumwuseln. Für meinen Hund und mich wäre das eine Zumutung und deshalb bleibt sie bei solchen Unternehmungen stets zu Hause.
Schließlich erreichten wir den Laden unserer Begierde, stellten aber nach kurzer Zeit fest, dass die Schnäppchenauswahl keine lohnende war und verließen kurz darauf das Geschäft wieder. Da wir nun schon mal hier waren, wollte ich bei C & A noch eine Mehrfachpackung an Strümpfen erstehen, da die Strumpfabteilung gleich hinter der Eingangstür zu sehen war.
Und dort fiel es mir dann eigentlich zum ersten Mal auf. Ich fühlte mich plötzlich fremd an diesem Ort. Wir waren umgeben von unzähligen Menschen, die nicht unsere Sprache sprachen! Wo immer ich einen Gesprächsfetzen aufschnappte, verstand ich nichts. Kinder schrien unverständliche Wörter, Eltern antworteten ebenso fremdartig. Wo waren wir denn da nur hingeraten? Ja, wir waren in München, einer Stadt mit 25%igem Ausländeranteil. Und heute wurde mir das zum allerersten Mal bewusst. Es scheint Orte zu geben - Einkaufszentren gehören wohl dazu - an denen sich die Menschen mit den fremden Sprachen vorzugsweise versammeln. Für mich war es eine Art Kulturschock, weil da, wo ich lebe, von allen Nachbarn Deutsch oder Bairisch gesprochen wird. Auch von denen, die eine andere Herkunft haben, sei es die philippinische oder brasilianische Ehefrau oder auch die türkische Familie ein paar Straßen weiter. Wenigstens sprach die Kassiererin bei C & A deutsch. Ich hatte schon fast befürchtet, wortlos mein Geld hinlegen zu müssen und ebenso wortlos verabschiedet zu werden. Ich glaube, ich werde alt und intolerant.

Donnerstag, 2. November 2006

Muss das jetzt sein?

Vorgestern bei 20°C gelaufen.

Gestern bei ca. 10°C Äpfel und Zwetschgen geerntet.

Und heute Nachmittag bei 2°C in den Garten geguckt:


Eine etwas moderatere Übergangsphase hätte mir besser gefallen...

Mittwoch, 1. November 2006

Novemberfrüchte

An Allerheiligen gehen die meisten Menschen - jedenfalls in den katholischen Gebieten - auf den Friedhof. Bei mir gab es heute andere Prioritäten. Im Garten meines Vaters warteten schon seit längerer Zeit mehrere Bäume darauf, von ihrer schweren Last befreit zu werden.

Bei diesem hier kapitulierte ich aber nach ca. 2 Kilo. Ich habe beim besten Willen keine Verwendung für diese Massen. Und auch nicht die Kapazität im Gefrierschrank. Es ist ein Jammer.



Falls jemand Interesse hat, den Baum in den nächsten Tagen abzuernten, bitte mir mitteilen. Die Zwetschgen - einwandfreie, zuckersüße Früchte - sind kostenlos zu haben.


Hier ist der nächste Kandidat:



Auch er biegt sich unter der schweren Last. Und auch hier gaben wir nach drei großen Kisten auf. Es sind wunderbare, wohlschmeckende und vor allem vollkommen natürliche, ungespritzte Äpfel, Gloster heißt die Sorte, aber wir können nicht pro Tag mehrere Kilo verzehren. Und leider habe ich zu Hause nicht die Möglichkeit, sie entsprechend kühl einzulagern.

Hier meine Kiste:


Der Garten war die große Leidenschaft meiner Mutter, die vor 3 Jahren gestorben ist. Sie hätte diese Saison ihre helle Freude daran. Sie würde wieder zentnerweise einfrieren, entsaften, Apfelmus kochen, Gelee machen und jede Woche mindestens einen Kuchen backen. Mein "Metier" ist das aber überhaupt nicht. Und deshalb wird das, was jetzt noch an den Bäumen hängt, wohl von niemandem gegessen werden... ja, es ist sehr schade drum.

Dienstag, 31. Oktober 2006

Four in a row, ein Rekord und Körperbeherrschung

Ein besonderer Lauf war der heutige für mich. Aus mehreren Gründen deshalb erwähnenswert.

Grund 1:
Mit den 8 Kilometern heute habe ich meinen kilometerreichsten Monat dieses Jahr überhaupt, nämlich 125, zu Ende gebracht. Wenn ich bedenke, dass ich Phasen hatte, wo ich nahe dran war, das Laufen komplett aufzugeben, bin ich doch ein wenig stolz auf diese Zahl.

Grund 2:
Mit heute bin ich an vier aufeinanderfolgenden Tagen gelaufen, habe so quasi ein Ministreaklein von 28 km hingelegt. Auch das gab's schon lange nicht mehr bei mir. Ich glaube, dieses Jahr noch gar nicht. Und meine Beine beschweren sich überhaupt nicht darüber!

Grund 3:
Ich bin ein As in Körperbeherrschung oder so. Wie das? Nun ja, das kam so:
Während ich heute so den Waldsportpfad entlanglaufe, bleibt meine rechte Fußspitze plötzlich an einem Stein, einer Wurzel, keine Ahnung was es war, jedenfalls einer merklichen Erhebung hängen. Ich höre mich aufstöhnen und gerate ins Stolpern. Ich nehme noch bewusst wahr, wie sich der Boden immer mehr meinem Oberkörper und meinem Gesicht nähert, während ich weitertaumle. Das Adrenalin und der Puls schießen in ungeahnte Höhen und ich bemitleide jetzt schon mein gleich aufgeschlagenes Knie und meine aufgeschürften Handflächen, als ich merke, dass ich mein Gleichgewicht wieder gefunden habe. Jubel! Ich bin nicht gestürzt! Wie mir das gelungen ist, kann ich nicht genau sagen. Auf jeden Fall bin ich sehr froh darüber, sah ich mich doch schon wirklich da liegen. Es muss wohl wie ein filmreifer Stunt ausgesehen haben. Ein paar Gehschritte brauchte ich dann aber, um meinen Puls wieder auf ein verträgliches Maß herunterzubringen.

Es war ein toller Monat. Und morgen, sagen sie, beginnt der Winter. Ich könnte darauf verzichten.

Freitag, 27. Oktober 2006

Farbenrausch

Als ich gestern auf meiner Standardrunde zum Waldsportpfad unterwegs war, habe ich es wirklich bedauert, keinen Fotoapparat dabei zu haben. Der Oktober erschlägt einen ja schier mit seinem Farbenrausch. Ich kann mich kaum erinnern, jemals zuvor eine solche herbstliche Pracht so lange gesehen zu haben.
Gestern war es überhaupt sehr merkwürdig, im wahrsten Sinn des Wortes. Es hatte ca. 22 Grad, als ich loslief, das allein ist schon eine Sensation für diese Jahreszeit. Dazu kam aber ein Wetterphänomen, das ich so überhaupt noch nicht (zumindest bewusst) erlebt habe: der Wind, der mir auch auf den Waldwegen ab und zu entgegenwehte, fühlte sich an wie ein Warmluftgebläse, wie man es etwa aus dem Auto kennt. Er kühlte kein bisschen, sondern fächelte mir mollig warme Luft um den Körper. Das alles wurde gekrönt von einem Himmel, der sich mit zartblauer Seide über der Landschaft wölbte und nur an einer Stelle im Südwesten, recht tief am Horizont schon, von einem grellgelben Feuerball durchlöchert wurde. Oh, ich komme ins Schwärmen. Kitsch, lass nach, möchte man rufen, nicht wahr!
Aber der gestrige Lauf war einfach so wunderschön. Und manchmal ist die Natur doch ziemlich kitschig.

Ich hatte zwar gestern den Foto nicht dabei, aber es heute morgen nachgeholt. Hier also noch ein paar Bilder vom Farbenrausch des Oktobers, bevor es vorbei ist mit der herrlichen Pracht.

Die Buchshecke vor Nachbars Garten wird gekrönt von goldenen Ahornblättern:


Eine Gartenhecke in Multicolor (man versteht vielleicht jetzt, warum ich Thujenhecken nicht mag):


Und noch einmal mit der Option auf eine größere Ansicht (einfach aufs Bild klicken):


Samstag, 21. Oktober 2006

Marathonkuchen

Das ist der Rest von meinem so genannten Marathonkuchen:




Der heißt deshalb Marathonkuchen, weil ich so einen schon anlässlich des Münchner Marathons gebacken habe und die beiden Marathonis Botti und Charly dann zusammen fünf Stück verdrückt haben.

Heute wurde er aber von den befreundeten Läufern verschnabuliert, die beim Germeringer Stadtlauf dabei waren. Und ich habe mir auch ein Stück verdient. Ganz kurzfristig entschied ich mich für die Teilnahme, weil mir die Wetterbedingungen (meine Güte, was hat sie denn immer nur mit dem Wetter!) annehmbar erschienen und ich einfach auch Lust darauf hatte, 10 Kilometer zu laufen. Außerdem wollte ich gerne sehen, ob mein Training auch so etwas wie einen längerfristigen Effekt hat.

Ja, hat es. Eine Bestzeit ist mir zwar nicht gelungen, aber immerhin eine Germeringer-Stadtlauf-Bestzeit! Zum vierten Mal war ich jetzt dabei. Im ersten Jahr schaffte ich eine 1:08:xx (bei sehr frostigen Temperaturen), das zweite und dritte Mal ging komplett in die Hose mit 1:14:xx respektive 1:12:xx (bei jeweils tropischen Wärmegraden). Und heute nun passte das Wetter so einigermaßen. Es hatte zwar beim Start auch ungefähr 20 Grad, aber die Sonne knallte nicht ganz so erbarmungslos vom Himmel, sondern versteckte sich ab und zu hinter ein paar Schäfchen-Föhn-Wolken.

Lange Rede, kurzer Sinn: meine Uhr zeigte 1:06:22 an, als ich durchs Ziel lief. Stefan hatte sich wieder als Pacemaker geopfert und ich trottete ihm brav hinterher. Ich bin wirklich absolut zufrieden. Die Auswertung des Forerunners zeigte übrigens ein nahezu uhrwerkgleiches Laufen an. Ich konnte meine Geschwindigkeit fast durchgehend halten, ohne jeweils viel langsamer oder schneller zu werden. Ja, ich denke, ich habe läuferische Fortschritte gemacht.

Donnerstag, 19. Oktober 2006

Farben festhalten...

... bevor wieder alles grau und weiß wird. Ach, könnte der Herbst nur bleiben!

Als sei es das letzte Aufgebot, lässt er die Farbenpracht vor blauem Himmel funkeln.


Tritt ein in den Tunnel aus Grün, Gelb, Rot und Braun!


Mittwoch, 18. Oktober 2006

Herbstläufe

Doch, doch, ich laufe noch. Auch wenn ich 2 Wochen nichts geschrieben habe - manchmal gibt's halt auch Wichtigeres zu tun - mit dem Laufen habe ich nicht pausiert. Das wäre ja auch ganz schön dumm, wo doch zur Zeit optimale Bedingungen herrschen: angenehme, kühlere Temperaturen, kaum Wind, Sonne. Herrlich!

Das Training, das ich mit Manus Hilfe durchgezogen habe, zeigt immer noch deutliche Wirkung. Meine Laufgeschwindigkeit hat sich generell erhöht - ein Schnitt zwischen 6:30 und 6:45 erscheint mir nun angenehm. Damit habe ich heute 11,3 Kilometer in 1:14:38 zurückgelegt. Ohne das Gefühl zu haben, "Tempo zu bolzen". Locker gelaufen und entspannt zu Hause angekommen. So macht es Spaß.

Vielleicht, aber wirklich nur ganz vielleicht melde ich mich am Samstag noch spontan zum Germeringer Stadtlauf an. Aber nur, wenn das Wetter mitspielt. So etwas wie letztes und vorletztes Jahr brauche ich nicht noch einmal. Da herrschten Temperaturen weit über 20 Grad. Das ist nichts für mich. Mal schauen.

Dienstag, 3. Oktober 2006

Wenn's der Eselin zu wohl wird...

...fährt sie nach Anzing. Anzing? Ja, zum Ebersberger Forstlauf, weil's da im Rahmen dieser Veranstaltung um 12 Uhr auch einen 5-Kilometer-Lauf gibt, der fast nur durch den schattigen Wald führt. Und der Schatten muss schon sein, wenn der Wetterbericht bis über 20 Grad verkündet hat. Denkste. Dem war nicht so. Schatten gab es maximal auf ca. 500 Metern, der Rest waren sehr breite und holprige Forstwege, die links und rechts mit eher niedriger Botanik gesäumt waren. Und kurz vor 12 war die Sonne so richtig rausgekommen. Merkt man, dass ich dringend eine Ausrede für meine schwache Zeit suche?

Es war eine spontane Entscheidung. Ich wollte es halt nochmal probieren, mein 5-Kilometer-Ziel zu erreichen. Auf den ersten 2 Kilometern klappte das auch ganz gut. Sogar zwei Tempomacher kümmerten sich um mich, nicht nur Stefan, sondern auch Lizzy hatte sich nach ihrem absolvierten Zehner entschieden, einfach die fünf noch einmal mitzulaufen. Und so viel Mühe haben sich die beiden mit mir gegeben! Nach 2 Kilometern zeigte die Uhr 11:50. Boah, das war natürlich zu schnell! Und das war's dann auch.

Diese langen Geraden da im Wald mit der Sonne prall von oben demoralisierten mich komplett. Ich wurde immer langsamer und legte dann auch noch mehrere kleine Gehpausen ein. Irgendwie kam ich dann doch ins Ziel. Es gelang mir sogar noch mit dem unermüdlichen Einsatz der Samba-Trommler so was wie einen kläglichen Endspurt hinzulegen. Meine Güte, war ich froh, dass ich im Ziel war!

Die Zeit? 33:55 auf 5,2 Kilometer (immerhin noch ein Schnitt von 6:31). Ja, betuppt haben sie uns auch noch, die 5 Kilometer waren nämlich erst 200 Meter später rum. Ab sofort gibt's jetzt erstmal keine Wettkampfversuche mehr. Jetzt wird wieder an der Grundausdauer gearbeitet, mehr lange Läufe schreibe ich mir nun selbst in meinen Trainingsplan. Vielleicht kriege ich damit endlich auch meinen BMI von 25 runter. Der bremst nämlich ungemein, da bin ich ganz sicher.

Von Beileidsbekundungen bitte ich abzusehen. Meine Zeit ist zwar schwach, der Lauf und das Drumherum hat aber doch auch Spaß gemacht.


Montag, 2. Oktober 2006

Sonntag, 1. Oktober 2006

Ziel verfehlt - trotzdem zufrieden

Die Sterne hingen ein bisschen zu hoch. Ich hab nach ihnen gegriffen, war aber noch ein wenig zu klein. Ich werde weiter daran arbeiten, denn ich habe gelernt, dass man etwas erreichen kann, wenn man sich ein Ziel setzt. Dieses Mal war's wohl zu ambitioniert. Sich um mehr als fünf Minuten auf fünf Kilometer verbessern zu wollen, grenzt ja bei meinen Voraussetzungen nahezu an Größenwahn.

Es war trotzdem eine sehr nette Laufveranstaltung. Wir hatten ja als Team gemeldet und trafen uns also am Chinesischen Turm, um zumindest gemeinsam loszulaufen. Und so hübsch waren wir in den rosaroten Sponsorenhemdchen:


(Ich bin die zweite von links)

Etwa viertel vor elf begaben wir uns zum Start. Als erstes scheuchten wir eine Vierergruppe Nordic Walkerinnen hinter uns. Das waren aber leider nicht die einzigen, die sich wieder ziemlich weit vorne aufgestellt hatten, wie wir nach dem Startschuss um 11 Uhr ziemlich schnell bemerken mussten. Ein Hindernislauf ist nichts dagegen, was einem da auf dem ersten Kilometer widerfuhr. Meine Slalomqualitäten verbessern sich zusehends bei so viel Übung.
Stefan hatte mir den Forerunner mitgegeben, damit ich die Kilometerzeiten im Auge behalten konnte. Oh je, ich und Technik! Ich drückte zwar am Start auf den Knopf, auf den ich drücken sollte, aber offenbar nicht fest genug. Denn irgendwann, so ca. bei Kilometer eins bemerkte ich, dass er immer nur noch die Uhrzeit anzeigte. Oh nein! Also, dann jetzt mal kräftig gedrückt und er signalisierte mir auch mit einem Pieps, dass er nun bereit und gewillt war, meine Kilometersplits aufzuzeichnen und auch jedesmal Laut zu geben, wenn wieder ein Kilometer rum war.
Ich fand mich aber ziemlich schnell. Das war ich auch, jedenfalls auf dem zweiten Kilometer, bei dem ich auch noch ständig am Überholen und Einsammeln langsamerer Läuferinnen war. So etwas hatte ich bei all meinen bisherigen Läufen noch nicht erlebt. Doch dieses kräftezehrende Zickzacklaufen, Abbremsen und wieder Gas geben rächte sich leider beim nächsten Kilometer. Ich merkte direkt, wie ich langsamer wurde, wie ich es als immer anstrengender empfand. Die nachher ausgewerteten Splits sprechen eine deutliche Sprache:
  • Kilometer zwei: 5:50
  • Kilometer drei: 6:35
  • Kilometer vier: 6:51
  • Kilometer fünf: 6:22
Ich hatte einen richtiggehenden Einbruch beim Kilometerschild Nummer 3. Da ging es auch so ganz ganz sachte bergauf. Dieses Stück macht mir auch beim Münchner Stadtlauf immer zu schaffen und auch heute zwang es mich so quasi in die Knie. Hier blitzte zum ersten Mal auch der Gedanke auf: "geh doch ein bisschen!" Aber das kam dann doch überhaupt nicht in Frage, auch wenn zwei junge Mädchen mir das an dieser Stelle vormachten. Frau! Es sind nur fünf Kilometer! Du schaffst das schon! Also weiter laufen. Und dann bekam ich tatsächlich so etwas wie den zweiten Wind, der letzte Kilometer war zwar auch sehr mühsam, aber ich konnte noch einmal ein bisschen anziehen. Jetzt ist es nicht mehr weit, ich konnte schon die Musik und den Sprecher im Ziel hören. Da auf der rechten Seite entdeckte ich sogar noch Sylvias Freund, der vermutlich ein ziemlich fertiges Bild von mir machte.
Noch ca. 50 Meter und ich hatte es geschafft! Plötzlich Schreie von rechts: "der Hund!" Hä? Mein Hund? Oder was? Und schon passierte es: rechts von mir überholte mich plötzlich eine Frau und links von mir wollte mich der dazu gehörige Hund überholen. Der war aber angeleint. Und volle Kanne kriege ich die Hundeleine in die Beine von hinten. Nein, es ist Gott sei Dank nichts passiert. Ich musste aber natürlich meinen Zielsprint abbrechen, da ich nicht unbedingt auf allen Vieren ankommen wollte. Ich fand das ziemlich ärgerlich in dem Moment.
Leider weiß ich noch nicht, in welcher Zeit ich nun tatsächlich ins Ziel kam, da die offiziellen Ergebnisse noch nicht online sind. Es müssen so ungefähr 32 Minuten sein. Vielleicht, mit etwas Glück, steht auch eine eins an zweiter Stelle. Aber es ist ok. Mehr ging nicht. Oder vielleicht doch, mit meinem Pacemaker Stefan an meiner Seite hätte ich es vielleicht geschafft, mit 30:xx ins Ziel zu kommen. Aber hätte gilt nun mal nicht. Es hat nicht sollen sein. Ich bin aber wirklich nicht traurig oder enttäuscht. Es wird neue Ziele geben. Mehr davon demnächst.

Samstag, 30. September 2006

Nervosität

Meine Güte! Es sind doch nur 5 Kilometer! Und der Frauenlauf ist doch alles andere als ein echter Wettkampf! Nun mach dir doch nicht ins Hemd deswegen! Deine Leser hier lachen sich kaputt, was du für ein Gewese um lächerliche 5 Kilometer betreibst. Als ob das irgend etwas Besonderes wäre!


Dieser Lauf ist etwas Besonderes für mich! Er unterscheidet sich wesentlich von allen Läufen, die ich bisher bestritten habe, auch von meinem ersten und einzigen Halbmarathon.

Und worin soll der Unterschied bestehen? Dass es dein erster Fünf-Kilometer-Lauf ist?

Es ist nicht mein erster. Ich bin vor zweieinhalb Jahren in Forstenried schon einmal die 5 Kilometer gelaufen. Und habe damals 34 Minuten gebraucht. Nein, der Unterschied besteht darin, dass ich das allererste Mal in meinem bisherigen Läuferleben ein ganz konkretes Ziel habe! Das hatte ich noch nie. Bisher war es mir immer mehr oder weniger egal, in welcher Zeit ich einen Lauf beenden würde, wichtig war für mich das Beenden, das Nicht-vorher-Aufgeben. Die Zeit war immer nebensächlich.

Und warum ist sie dir jetzt plötzlich wichtig? Lauf doch einfach so wie immer, ankommen wirst du auf jeden Fall und Spaß haben wirst du auch mit deinen Mitläuferinnen. Keine von denen zickt so rum wie du!

Ja, ich weiß. Eigentlich komme ich mir ja auch schon ziemlich blöd dabei vor. Die tippen sich wahrscheinlich alle heimlich an die Stirn. Und trotzdem: ich möchte das gerne schaffen. Ich habe dafür trainiert und das Training hat mir Spaß gemacht. Mit Manus Anleitung bin ich diesen Monat 120 Kilometer gelaufen. Der trainingsintensivste Monat des ganzen Jahres!

Ja und? Letztes Jahr hattest du auch Monate mit weit mehr als 100 Laufkilometern! Das ist doch nichts Besonderes.

Ach, jetzt sei endlich still. Ich weiß zwar auch nicht so genau, warum ich jetzt plötzlich Ehrgeiz entwickle, aber so ist es nun mal. Auch in meinem Alter darf ich das noch. Vor allem, wenn die Möglichkeit besteht, mal im ersten Drittel der Ergebnisliste zu erscheinen.

Meine Nerven! Bin ich nervös! Ich träume von diesem Lauf...



Mittwoch, 27. September 2006

Tapering-Woche

Vorweg: ich kann das Wort nicht leiden. Tapering. Ah ja. Was heißt das denn überhaupt? Ich habe mal mein dickes Dictionary of Contemporary English bemüht und da steht folgendes:
taper, also taper off to become gradually narrower towards one end: The jeans taper towards the ankle.
taper off to decrease gradually: Interest in the scandal seems to be tapering off.

Und was hat das jetzt damit zu tun, dass ich vor meinem "Wettkampf" eine Erholungswoche einschieben darf? Ach, immer diese Anglizismen. Ich mag sie einfach nicht. Aber ich kann den Trend wohl auch nicht aufhalten.
Erholungswoche bedeutet nun in meinem Fall, dass ich nur zwei kurze Läufe machen muss. Je 5 Kilometer. Heute war der erste. Wieder mal perfekte Laufbedingungen und ich soll nur langsam laufen? Mit Steigerungen am Ende jedes Kilometers? Ok, ich hab's versucht. Der erste Kilometer war im Rahmen der Vorgabe. Doch nach der ersten Steigerung finde ich einfach das Anfangstempo nicht mehr. Ich werde schneller und bleibe schneller. Tja, ich bin einfach doch keine so gelehrige Laufschülerin...
Am Ende waren's 31:03 Minuten für 4,82 Kilometer (der Forerunner hat das gesagt und auch folgende Kilometer-Splits aufgezeichnet: 6:30; 6:22; 6:42; 6:26; 6:10). Und ich fühlte mich nicht am Limit. Natürlich hab ich a bissl geschnauft. Aber ich wusste auch, es geht noch mehr. Also schauma mal am Sonntag.... ich werde mich wirklich anstrengen! Denn ich befürchte, der Erwartungsdruck, den ich um mich herum aufgebaut habe, ist riesig. Aber das macht gar nix.

Sonntag, 24. September 2006

Haile G. ist schuld

Schon um halb zehn hatten wir die Laufklamotten an, um den letzten Teil meines Wochentrainingsplans anzupacken. Dummerweise kam uns aber Haile Gebrselassie bzw. die Fernsehübertragung des Berliner Marathons in die Quere, so dass es nach 11 Uhr war, als wir endlich aufbrachen. Die Sonne war da natürlich schon in Höchstform und hatte den Hochnebel vertrieben. Na gut, dann wird es halt ein Solidaritätslauf mit all denen, die sich bei den hohen Temperaturen da in Berlin vier Stunden und länger quälen würden.
Ich wollte langsam laufen und auf dem ersten Kilometer klappte das auch ganz gut - 7er Schnitt glatt. Dann kommt eine längere schattenlose Gerade, etwa auch einen Kilometer lang und da sah ich sie: in circa 400 Metern Entferung vor uns lief eine dickliche Frau mit Trainingsanzug, also langer Hose, langärmelige Jacke und das ganze auch noch aus dicker Baumwolle. "Die will ich!", verkündete ich ein wenig größenwahnsinnig Stefan. Aber doch nicht jetzt? Doch, jetzt, denn die biegt wahrscheinlich da vorne an der Kapelle ab und ich muss sie vorher eingeholt und überholt haben. Ja ja, so sticht mich manchmal der Hafer schon ganz arg. Wie du meinst, resignierte Stefan. Und wir zogen das Tempo an, der 6er Schnitt würde reichen, um sie einzusammeln. Und es klappte tatsächlich. Immer näher kamen wir der moppeligen Dame, die aber trotzdem auch tapfer weiterlief. Weit, bevor sie vermutlich abbiegen würde, hatten wir sie eingeholt. Ein kurzer Blick nach rechts beim Überholen ergab eine erstaunliche Entdeckung: die dicke Frau entpuppte sich als dicker Mann, und zwar als der, der schon seitdem ich laufe, immer mal wieder meine Wege kreuzt. Er ist so schätzungsweise zwischen 40 und 50 Jahren alt, läuft immer in diesem schrecklich dicken Trainingsanzug und kommt offensichtlich nach mindestens drei Jahren Lauf"training" (so lange begegne ich ihm schon) immer noch nicht so recht vom Fleck.
Ich hoffe, man vergibt mir, wenn ich heute beim Überholen eine ziemliche Genugtuung verspürte...
Der Rest des Laufes ist eher uninteressant. Wir legten die 11,3 Kilometer in etwa 1:15 zurück, stoppten aber hin und wieder mal, um etwas zu trinken. Ich spüre meine Beine jetzt schon ein wenig. Insgesamt waren es ja fast 40 Kilometer diese Woche, das merkt man dann schon. Und nun freue ich mich auf den Lauf nächsten Sonntag....

Samstag, 23. September 2006

Zweifel bleiben...

Heute war so quasi mein letztes intensives Training. Morgen muss ich zwar noch einmal einen "langen" Lauf (10 Kilometer) absolvieren, aber das schreckt mich nicht. Das geht auf jeden Fall, wenn es nicht unbedingt auch noch schnell sein muss. Und das ist ja nicht vorgesehen.

Meine letzte Aufgabe für heute war also noch einmal Bahntraining, und zwar je 2000 Meter ein- und auslaufen, dazwischen drei 1000-Meter-Intervalle im geplanten Renntempo, also jeder Kilometer in maximal 6 Minuten. Dazwischen durfte ich mich noch jeweils für 600 Meter im Trabschritt erholen. Vor dem ersten Intervall war noch eine Runde mit Steigerungen eingebaut, damit meine Beinchen auf Touren kommen.

Ich nehme das Ergebnis vorweg: es hat - so mehr oder weniger - geklappt. Ich konnte den 6er Schnitt halten, das letzte Intervall war ein wenig länger - 6:07. Und das Auslaufen hinterher bereitete mir auch keine großen Überwindungen (im Vergleich etwa zum allerersten Bahntraining). Das Wetter spielte aber heute auch perfekt mit, der Hochnebel, der über der Stadt lag, ließ die Temperatur auf nicht mehr als 15 Grad ansteigen.

Und trotzdem. Ich weiß es nicht, ich weiß es nicht. 3000 Meter sind keine 5000 Meter und auf den letzten 200 Metern der Intervalle war ich schon immer froh, dass ich den Kilometer gleich geschafft haben würde. In meinem Kopf kommt da immer kurzzeitig der unbändige Wunsch auf, auf der Stelle stehen zu bleiben und mir zu diesem Entschluss zu gratulieren. Wozu soll ich mich denn eigentlich so quälen? Na ja, quälen ist vielleicht noch nicht einmal das richtige Wort, "anstrengen" trifft's besser. Irgendwie mag ich körperliche Anstrengungen nicht sonderlich. Aber warum nehme ich mir dann so bescheuerte Ziele vor? Ich weiß es nicht. In mir streiten wirklich zwei Geister - der eine sagt, komm, mach's dir leicht; der andere entgegnet, hey, nun stell dich nicht so an!

Na ja, ich habe dieses Projekt nun angefangen und meine Trainerin Manu hat sich so viel Mühe gegeben mit der Erstellung der Wochenpläne. Allein schon ihretwegen muss und werde ich es probieren. Manu, keine Sorge, ich geb nicht auf!

Und PS:
Ich drück dir ganz doll die Daumen für deinen Lauf morgen, Manu! Du schaffst das bestimmt!

Donnerstag, 21. September 2006

(Kein) Mitleid mit dem Teufel

Ich befinde mich zwar in der intensivsten Trainingswoche, aber für Münchner gibt es auch noch andere Prioritäten, auch wenn sie ziemlich kontraproduktiv sind:


Ich traute meinen Augen kaum am Morgen nach dem Wiesnbesuch. Die Waage zeigte zwei Kilos mehr an! Na ja, irgendwo müssen die zwei Maß, das halbe Wiesn-Hendl, die große Wiesn-Breze, zwei Zuckerlimos (zum Bier verdünnen) und eine Tüte gebrannte Mandeln ja bleiben. Offensichtlich direkt in meinen eh schon umfangreichen Fettdepots.
So viel zur Wiesn.

Heute geht's aber wieder um was anderes. Nämlich um ganz schön viel Liebe, die mir in die Ohren dröhnte, als ich zu meinem 10-Kilometer-Lauf aufbrach. Und danach trommelte man mir live gespielt was vor, ganze achteinhalb Minuten lang. Aber der Rhythmus passte gut. Das Rad im Himmel trieb mich etwas sanfter weiter am Maisfeld entlang. Dann kamen die Böhmen (wie du?) ins Spiel, als ich über die Autobahnbrücke lief und schon gleich in Freiham war. Auf der Allee sollte ich es dann schlagen, ganz schön schnell war das. Aber diente gut dazu, schön aufrecht zu laufen, die von der Wiesndiät immer noch ein wenig schweren Beinchen ein bisschen höher zu heben. Jetzt wurde es mir aber doch einen Tick zu schnell, die Langbärtigen schrammelten dermaßen heftig, dass ich froh war, als sie ihre Stadt in Texas wieder verließen. Beim Mitleid mit dem Teufel war dann aber Schluss. Mein I-Pod mochte nicht mehr. Mist. Wo ich einmal wieder mit Musik laufe und zudem noch alleine, schneidet er mir das Lied und meinen Laufrhythmus einfach ab. Und mag sich auch nicht mehr zum Leben erwecken lassen. Blöde Technik.

Es half nur nichts, groß rumzugrummeln. Ich hatte nämlich ziemlich genau die Hälfte der Strecke zurückgelegt und musste den Rest halt ohne Musik schaffen. Bei Kilometer 7 gönnte ich mir einen Schluck Wasser aus der Leitung im Kloster Maria Eich. Am Ende waren's dann 11,3 Kilometer.

Dummerweise weiß ich nicht, in welcher Zeit ich die Strecke lief. Als ich am I-Pod rumfummelte, schaltete ich kurz meine Stoppuhr aus (weil ich ja stehen blieb) und drückte offensichtlich danach den falschen Knopf. Irgendwann merkte ich dann, dass mir die Polar nur die Uhrzeit anzeigte. Egal. Die 11,3 Kilometer gingen relativ problemlos, allerdings nur mit wenigen Steigerungen drin. Dafür war's mir fast schon wieder zu warm. Am Samstag kommt das letzte, ziemlich heftige Bahntraining, am Sonntag noch einmal ein langer, gemütlicher Lauf. Und dann darf ich eine Woche tapern... oh oh.

PS:
Welche Songs habe ich denn gehört? Wer kennt die Originaltitel, die ich da so frech übersetzt habe?


Samstag, 16. September 2006

Bahntraining ohne Bahn, aber mit Hund

Nachdem unser Hundi in letzter Zeit ein wenig läuferisch vernachlässigt wurde - sie durfte weder auf die Laufbahn noch in den Westpark noch nach Landsberg mit - haben wir das Bahntraining kurzerhand nach Freiham verlegt und ihr damit einen 8-Kilometer-Auslauf gegönnt. Es waren nämlich nicht jeweils 400 Meter, sondern gleich 800 Meter am Stück in einer bestimmten Geschwindigkeit zurückzulegen. Und dafür bietet sich die asphaltierte Freihamer Allee geradezu an.



Dadurch mussten aber die je 2000 m ein- und auslaufen auf je 3000 m verlängert werden, weil es von uns Zuhause nach Freiham eben 3 Kilometer sind. Aber es gibt wohl Schlimmeres als eine Planübererfüllung, oder? Ungehorsamerweise habe ich bei den ersten 800 Metern, also der Hinstrecke auch die Zeit unterschritten. Fünf Minuten hätten's sein sollen, 4:41 waren's. Und zurück konnte ich mich dann auch nicht so richtig einbremsen und weil's grad so schön war und auch ganz zum Schluss ein klitzekleines bisschen bergab geht, hab ich die 1000 Meter voll gemacht. Auf der Uhr stand dann 5:31.
Nicht schimpfen, Manu, bitte. Es lief halt. Und trotzdem hätte ich das natürlich nicht auf 5 Kilometer durchgehalten. Aber dieses Tempo ist ja dann auch gar nicht nötig, ne?

Freitag, 15. September 2006

Dynamisches Hügeltraining...

Es macht mir zur Zeit Spaß, mal was anderes als den ewig von mir praktizierten Schlappschritt auszuprobieren - auch ohne besondere Trainingsanweisung. Ich las einen Beitrag bei laufen-aktuell.de, in dem ein offensichtlich semiprofessioneller Läufer die Haltung einer anderen Läuferin als "Sitzhaltung" beschrieb. Ich erkannte mich auf dem Bildchen, auf das er seine Diagnose bezog, auch teilweise wieder - so eine zusammengesunkene, ans Sitzen erinnernde Körperhaltung und die Füße werden nur millimeterhoch über dem Boden nach vorne geschoben.
Dieses Bild hatte ich gestern am Abend im Kopf, als wir zu unserer Runde im Münchner Westpark aufbrachen. Und genau dieses Bild wollte ich gestern beim Laufen nicht darstellen. Also, Oberkörper strecken, Brust raus und nach vorne, Beine höher und dynamischer bewegen. Und tatsächlich, es scheint zu funktionieren, wenn man sich nur richtig drauf konzentriert.
Der Westpark ist nun nicht gerade flach, aber schön asphaltiert. Wenn man am Rosengarten beginnt, geht es erstmal bergab. Da kam ich dann gleich in Schwung, 6:30er Schnitt, und konnte dieses Tempo auch bis zum ersten "Anstieg" an der Brücke über den Mittleren Ring mitnehmen. Dieser Anstieg zieht sich recht lange und dadurch auch moderat hin. Schlimmer ist der Rückweg, da geht's dann kürzer und ziemlich knackig hoch. Da zwang mich meine Behäbigkeit bisher fast immer in den Gehschritt, nicht so gestern. Es ist auch Kopfsache, ganz sicher.
Um es abzukürzen (ich muss ja über einen 4,7-Kilometer-Lauf nicht seitenweise Worte verlieren): nach genau 31 Minuten waren die 4,7 Kilometer rum (ja, ich weiß, es sind eigentlich 5 Kilometer, aber leider spielte mir meine Verdauung wieder einen bösen Streich und es ist dann besser, die 300 Meter bis zur rettenden Toilette gemächlich gehend zurückzulegen, damit nicht noch ein Unglück passiert...).

Mir machte das Tempo - ein Schnitt von 6:36 - so richtig Spaß! Ich hab so kurze Tempoläufe früher eigentlich nie gemacht, sondern bin fast immer denselben Hatscher (das ist bayerisch für Schlappschritt) ge"laufen". Erst Manus Trainingsvorschläge verführten mich zu solchen Kapriolen. Und erst jetzt merke ich, dass da doch noch so etwas wie Potenzial in meinen betagten Knochen steckt. Ja, so macht laufen Spaß!

Dienstag, 12. September 2006

Wiedergutmachung

Nur kurz:
Die "Schmach" vom Sonntag - die ja laut meiner Trainerin eigentlich keine war - ist getilgt. Heute Abend bin ich im Rahmen unseres Dienstagslauftreffs die fünf Kilometer bei perfekten Bedingungen in 32:50 gelaufen. Und ich war keineswegs fix und alle danach. Ich nähere mich meinem Ziel.
Danke, Manu, für deine tolle Unterstützung!

Sonntag, 10. September 2006

Gescheitert

Es sollte ja keine neue Bestzeit werden, ganz und gar nicht. Aber eine neue Worstzeit (beinahe) war auch nicht geplant gewesen. Sondern nur ein weiterer Trainingslauf, der eben zufällig auch ein Stadtlauf war, und zwar in Landsberg am Lech. Schönes Städtchen, ja wirklich. Sehr viele pittoreske alte Gebäude im Stadtzentrum, auch noch original Natursteinpflaster aud dem Hauptplatz, dem Start- und Zielpunkt des Laufes.
Wir hatten bei unserem gestrigen Besuch dort schon festgestellt, dass Städte, die an Flüssen liegen, nicht notwendigerweise flach sein müssen. Landsberg gehört mit Sicherheit zu denen, die besonders "bergig" sind, mit irgendeiner Kirche oder einem Stift ganz oben und einem malerischen Ausblick nach unten. Ok, da hinauf ging es nicht beim Stadtlauf. Und doch war die 5-Kilometer-Runde, die für den 10-Kilometer-Lauf zwei Mal zurückzulegen war, sehr anspruchsvoll und schwierig. Erstens gab es so viele unterschiedliche Bodenbeschaffenheiten - Natursteinpflaster, Kopfsteinpflaster, Asphalt, holprige Waldwege und auch noch Schotterstücke. Meinem Empfinden nach waren keine 500 Meter am Stück ganz flach. Es ging eigentlich immer irgendwie bergauf, auf Schotterstücken steil bergab oder die Straße hing extrem zu einer Seite runter. Dazu spendete die Sonne noch ihr Bestes, was sie im September so auf Lager hat, nämlich 25 Grad.
Die erste Runde legte ich noch in 35:30 zurück. Bei der zweiten, wo ich eigentlich hätte ein wenig schneller laufen wollen, war aber mein Akku plötzlich ganz leer. Die "Anstiege", die mir bei der ersten Runde noch gar nicht so sehr aufgefallen waren, gaben mir den Rest. Mental, durstmäßig und kräftemäßig war dann bei mir der Ofen aus. Buff, wie ausgepustet. Da könnte ich gerade stehen bleiben und per Anhalter nach Hause fahren. Nun ja, das geht ja auch nicht. Irgendwie muss ich jetzt doch wieder zum steinigen Hauptplatz kommen, es hilft ja nix. Vor meinem inneren Auge sehe ich eine eisgekühlte Einliterflasche Cola. Das würde mich jetzt retten, bilde ich mir dann ein. Und je mehr ich an diese braune Köstlichkeit denke, desto größer wird mein Durst und trockener mein Mund. Shit.
39 Minuten benötigte ich für des Dramas zweiten Teil. So ein Sch. ...
Aber egal. Der Lauf ist schon abgehakt. Ich lasse mich nicht entmutigen, obwohl mir auf der Strecke schon auch so merkwürdige Gedanken durch den Kopf gingen: "Willst du wirklich 5 Kilometer in 30 Minuten laufen? Haha. Guck dich doch an, du langsame Kuh, du schaffst das nie! Gib's doch einfach auf! Na?" - "Schnauze! Es ist nicht immer so heiß und im Englischen Garten ist es flach, flach, flach!"

Ich bleibe dran. Aufgeben gilt nicht. Wenn es am 1. Oktober allerdings auch so ein Krampf wird, dann werde ich wohl einsehen müssen, dass es besser ist, solche Ambitionen zu begraben. Das Laufen muss ich ja deshalb noch lange nicht aufgeben.

Donnerstag, 7. September 2006

Weder tot noch...

Erstaunlich. Ich hätte nicht gedacht, dass ich hitzeresistent bin. Das war ich bisher nämlich noch nie. Ziele scheinen bei mir irgend etwas in Gang zu setzen, was sonst verborgen ist. Nett.
Bei 30 Grad im Schatten habe ich heute hier mein Bahntraining gemacht:

Auf der Bahn gibt es sogar Schatten, nämlich für ca. 50 Meter. Über dem Rest dürften es etwa 35 - 40 Grad gewesen sein.
Meine Aufgabe bestand darin, zunächst 2000 Meter einzulaufen. Das wurde in 14 Minuten erledigt. Dann sollte ich 3 x 100 Meter Steigerungen bis zum Sprint absolvieren. Wir machten vier daraus, weil wir uns gerade am anderen Ende der Bahn befanden.
Es folgte ein Schluck aus der Wasserflasche (Leitungswasser - ich vertrage Kohlensäue nicht gut beim Laufen, die steht mir dann immer irgendwo in der Speiseröhre und weiß nicht, ob sie raus oder rein soll) und die erste von 5 Temporunden mit einer Punktlandung von 2:20. weitertraben. Och, das geht ja... Nächste Temporunde: 2:28, also langsamer. Ja, es ist warm, sehr sogar und ich entscheide mich, die Zwischenrunde nicht langsam zu traben, sondern zu gehen. Ich hätte sonst meine 5 Temporunden nicht geschafft. Lange Rede, kurzer Sinn: die nächsten drei Temporunden waren Punktlandungen auf 2:20. Es geht mir den Umständen entsprechend gut. Es ist halt nur sehr heiß. Und deshalb habe ich das auslaufen dann auch um eine Runde verkürzt, also nur vier Runden. Und danach war ich doch etwas fertig.


Aber nicht sehr lang. Ich erhole mich wirklich schnell:


Ich wage allmählich ganz vorsichtig daran zu glauben, dass ich am 1. Oktober mein Ziel erreichen könnte. Wenn es so heiß wie heute wird, wird es allerdings schwierig. Aber das will ich mal nicht hoffen.

Ach ja, auch heute hat mich Stefan natürlich wieder unterstützt. er hat extra einen halben Tag frei genommen dafür. Ist er nicht ein feiner Kerl? Und die Tasche trägt er auch noch...

Er lässt sich nur ungern fotografieren....


Dienstag, 5. September 2006

Trainingsfrust

Ich bin echt angep...t. Heute war wieder Fahrtspiel auf dem Plan, 5 x ca. 200 m im geplanten Renntempo bei insgesamt ca. 8 Kilometern. Ich hab dafür meine Hausstrecke genommen - da geht es fast ausschließlich auf Waldwegen entlang. Stefan begleitete mich, wie immer. Er ist ein Sklaventreiber. Ich hab ihn gebeten, mir einen 6er Schnitt bei den schnellen Stückchen vorzulaufen. Und was macht er? Er läuft irgendwas zwischen 5:30 und 5:45. Und treibt mich damit durch den Wald. Und ich mach da auch noch mit, weil er mir die Geschwindigkeit erst zu Hause sagt. Ich will doch gar nicht so schnell rennen! Dieses Tempo würde ich nie und nimmer auf 5 km durchhalten. Vollkommen ausgeschlossen!
Aber das wirklich Frustrierende an dem Lauf heute war die Zeit, die ich insgesamt gebraucht habe: 53:28! Ich hatte das Gefühl, ich liefe viel, viel schneller! Nicht, dass es mir dabei schlecht gegangen wäre, das nicht. Ich war am Ende nur wirklich enttäuscht, weil es sich insgesamt schneller "anfühlte". Nun gut, vor ein paar Wochen brauchte ich für die gleiche Strecke noch ca. 58 Minuten - mit diversen Gehpausen dazwischen. Heute lief ich das durch. Aber irgendwie nehme ich nicht so richtig Fahrt auf. Es ist kacke, wenn man Ehrgeiz entwickelt und dann erfahren muss, dass die Brötchen immer noch so klein sind. Aber wartet's nur ab! Ich will das jetzt echt wissen!
Am Donnerstag kommt die Nagelprobe. Da geht's zum Intervalltraining wieder auf die Bahn. Am Nachmittag werden wir das machen, da wir am Abend was anderes vorhaben. Die Temperatur wird laut Wettervorhersage bei ca. 28 Grad liegen. Schatten gibt es dort keinen. Entweder bin ich danach tot oder ein Held. Drückt mir bitte die Daumen!

Samstag, 2. September 2006

Bahnodyssee

Heute war wieder Bahntraining angesagt. So weit so gut. Da wir letzten Samstag beinahe zeitlich mit Fußballspielern kollidierten, sind wir heute früher los. Um halb zehn erreichten wir den Sportplatz. Ein handgeschmierter Zettel wies darauf hin, dass heute die Anlage erst um 11:30 Uhr geöffnet wird. Na toll. Da kommt gleich die richtige Stimmung auf.
Nun wissen wir aber, dass die Stadt München über eine stattliche Anzahl von Sportplätzen verfügt, so genannte Bezirkssportanlagen, auf denen jeder trainieren kann. Außerdem gibt es auch noch jede Menge Vereinssportplätze, auf denen man hin und wieder auch als Nichtmitglied geduldet wird. Die Frage war nur: wo finden wir jetzt auf die Schnelle - und vor allem ohne Stadtplan und ohne Navigationssystem - einen Sportplatz mit Laufbahn, der geöffnet ist und auf dem gerade nicht gebolzt wird?
In der Werdenfelsstraße gibt es jedenfalls einen, sogar mit Tartanbahn. Aber wo zum Teufel ist die Werdenfelsstraße? Irgendwo bei der Waldfriedhofstraße, das war so weit klar. Also, ins Auto und in Richtung Waldfriedhofstraße gefahren. Und schon falsch abgebogen. Hier heißt die Waldfriedhofstraße ja schon Würmtalstraße und es geht da raus aus der Stadt. Wenden. Bei der nächsten Ampel verkündet Stefan, dass er nun doch diesen anderen Sportplatz irgendwo weiter unten in Sendling suchen will, von dem uns auch einer erzählt hat. Meinetwegen. Wir fahren wieder die Fürstenrieder Straße runter und sind dann irgendwann auf dem Weg zu Stefans Büro. Da wollen wir aber wirklich nicht hin! Na gut, dann biegen wir jetzt mal links ab - Höglwörtherstraße lesen wir. Ah, hier ist der Südpark. Ich lerne Ecken von München kennen, in denen ich noch nie war. Sehr grün ist es hier und aus dem Augenwinkel können wir beim Vorbeifahren gerade noch ein Schild mit der Aufschrift "Sportgaststätte" entziffern. Ha! Wo eine Sportgaststätte ist, ist in der Regel auch ein Sportplatz. Aber erst mal ist es zu spät. Wir können weder wenden noch anhalten, weil die Straße schmal ist und hinter uns andere Autos drängeln. Na gut, fahren wir ums Karree. Vielleicht finden wir die Sportgaststätte ja wieder. Und tatsächlich, kaum irren wir eine Dreiviertelstunde durch Hadern und Sendling, schon finden wir eine der schönsten Bezirkssportanlagen, die wir je gesehen haben. Bisher haben wir zwei gesehen...
Wir betreten das weitläufige, äußerst gepflegte Gelände. Eine wunderbare und ebenso sorgfältig gepflegte Laufbahn erstreckt sich vor unseren Augen. Da kommt auch schon der Platzwart, ein sehr freundlicher junger Mann, der uns selbstverständlich erlaubt, die Laufbahn ganz nach Gusto zu benutzen. Außer ihm und uns beiden ist hier kein Mensch. Herrlich! Wir beschließen spontan, dass das jetzt "unsere" Laufbahn auch für die nächsten Gemeinheiten sein wird, die sich meine Trainerin Manu für mich ausdenkt. Hier ist auch am Samstag, wenn man zeitig kommt, immer Platz für uns.

Zum Schluss:
2000 Meter einlaufen im 7er Schnitt, 3 x 100 Meter Steigerungen bis zum Sprint und jeweils wieder zurückgehen, dehnen, 4 x 400 Meter in 2:10, 2:21, 2:20 und 2:25, dazwischen je eine Runde traben (und eine hintendran), noch einmal ein wenig gedehnt, 2000 Meter auslaufen ebenfalls im 7er Schnitt. Das war mein Programm. Obwohl es eine Temporunde mehr war als letzten Samstag und ich beim Auslaufen auch die 5 Runden, die Manu mir aufgetragen hat, gelaufen bin, fiel mir das Ganze nicht schwerer als letztes Mal. Allerdings tut mir jetzt mein Rücken ein bisschen weh. Es fühlt sich fast so an, als sei der Schmerz, den ich immer auf der rechten Seite hatte, nun nach links gewandert. Komisch.

Dienstag, 29. August 2006

Fahrtspiel

Ja, das stand heute in meinem Trainingsplan: Fahrtspiel soll ich machen. Auf einer Strecke von ca. 7 Kilometern (es waren 7,6 - 'ne andere hab ich nicht) waren ungefähr fünf 200-Meter-Abschnitte einzustreuen, die ich im geplanten "Renntempo" zurücklegen sollte.

Ich wage es kaum hinzuschreiben, aber ich empfand das ganze heute als "easy". Es gab keinen einzigen Moment, an dem mein innerer Schweinehund aus seinem Tiefschlaf hochschreckte, nein, er bewegt sich zur Zeit überhaupt nicht. Es wird ihm doch nichts passiert sein? Egal, soll er bleiben, wo er jetzt ist. Mir ist's gerade recht.

Es herrschten allerdings auch ideale Temperaturen. Es hatte wohl ca. 12 Grad und am Anfang war es mir sogar richtig kalt. Aber das gab sich schnell. Irgendwie merkte ich heute gar nicht, dass Laufen für mich oft auch anstrengend sein kann. Heute war es das definitiv nicht. Aber ich will nicht zu sehr jubeln. Mir ist bewusst, dass auch wieder Tage kommen, wo es nicht so gut läuft. Aber ich neige dazu zu glauben, dass ernsthaftes Training (ja, das ist es für mich!) wirklich einen spürbaren Effekt hat. Auch jetzt schon, doch, ich bin sicher. Im Moment laufe ich auch glücklicherweise vollkommen beschwerdefrei. Weder meine Hüfte noch sonst irgend etwas zwickt. Auch der Oberschenkel hat sich wieder beruhigt. Das einzige, was mich jetzt vor allem bremst, ist vermutlich mein Gewicht, mein BMI liegt halt immer noch bei 25....

Für die 7,6 Kilometer brauchten wir (Stefan hat mich natürlich wieder begleitet - er ist ein sehr guter Trainingspartner!) 51:14.

Bist du mit mir zufrieden, Trainerin?

Sonntag, 27. August 2006

Run for Life

Man kann 10 Kilometer entweder alleine im Laufrevier vor der Haustür zurücklegen oder man nimmt, so wie wir heute, die Gelegenheit wahr und meldet sich zu einer Laufveranstaltung an. Zufällig war ich am Freitag erst im Internet auf den "Run for Life"-Benefizlauf der Münchner Aidshilfe gestoßen. Welch ein Glücksfall!
Endlich mal wieder eine Laufveranstaltung, bei der nicht das kommerzielle Interesse des Veranstalters(*) im Vordergrund steht, sondern wo man als Mitläufer 15 Euro für den guten Zweck spendet. Und man bekommt auch noch jede Menge für das vergleichsweise kleine Geld: ein T-Shirt, eine Bauchtasche, Getränke, Obst, Riegel, Traubenzucker usw... alles im Startgeld inbegriffen. Die Strecke geht ausschließlich durch den Englischen Garten und ist bestens ausgeschildert und markiert. An "kritischen" Stellen sorgen hoch motivierte und gut gelaunte Streckenposten dafür, dass nur ja keiner falsch abbiegt. Wir waren schlichtweg begeistert über die engagierte Organisation dieses Laufes.

Die Läuferschar hält sich jedoch in Grenzen. Wie ich nach dem Lauf vom Veranstalter erfahren habe, waren ca. 500 Leute am Start, die entweder die 10 oder die 5,8 km liefen bzw. 5,8 km walkten. Warum nur so relativ wenige (im Vergleich etwa zum Münchner Stadtlauf) da antreten, weiß ich nicht so recht. Vielleicht haben doch immer noch zu viele Leute Berührungsängste mit Schwulen und Lesben, obwohl da so manche in punkto Freundlichkeit und Fröhlichkeit noch was lernen könnten.



Uns hat dieser Lauf jedenfalls äußerst gut gefallen! Und was für mich das Allerbeste daran war, ist die Zeit, die ich für die 10 Kilometer benötigte: 1:08:09. Sollte das etwa schon ein erster Effekt meines Trainings sein? Ich kann's ja kaum glauben, aber diese 10-km-Zeit bin ich zuletzt letztes Jahr gelaufen und seitdem habe ich immer länger als 1:10 für 10 km gebraucht. Es ist übrigens ausgeschlossen, dass die Strecke etwa kürzer gewesen ist. Stefans Forerunner bestätigte die Länge aufs genaueste.


(*) Mit rein kommerziell meine ich z.B. solche Laufveranstaltungen wie M-läuft. Die wollen z.B. 17 Euro für 6,25 Kilometer One-way-Strecke vom Dantestadion ins Olympiastadion. Und wie kommt man wieder an seine trockenen Klamotten z.B.? Nur für den Einlauf in den Marathontunnel bin ich jedenfalls nicht bereit so viel Geld hinzublättern.

Samstag, 26. August 2006

15 mal 400 ist gleich 6000 oder: mein erstes Bahntraining

Heute war es so weit. Mein von Manu erstellter Trainingsplan sah "Tempotraining" auf der Bahn vor. Zunächst mal musste eine Bahn gefunden werden, die so ohne weiteres auch für Nichtvereinsmitglieder zugänglich ist. In München-Kleinhadern wurde ich fündig. Zwar keine moderne Tartanbahn, sondern eine Sandbahn, aber für meine Zwecke erschien sie mir vollkommen ausreichend.

Stefan begleitete mich nebst seinem Forerunner. Ein nettes Gerät. Dem entgeht nix. Sehr praktisch für unser Vorhaben.

Zunächst sollte ich 5 Runden einlaufen, also zwei Kilometer erstmal warm werden. Dies dauerte genau 15 Minuten, entspricht also einem sehr gemütlichen 7:30er Schnitt. Damit hatte ich wirklich keine Probleme. Als nächstes standen so genannte Antritte auf dem Programm, ich absolvierte vier davon, jeder etwa 70 - 80 Meter lang. So schnell rennen halt, wie's geht. Die 70 Meter dann wieder zurückgehen und nochmal das gleiche. War auch nicht so schwierig. Mein linker Oberschenkel ziepte aber danach etwas. Er ziept immer noch....

Bissl dehnen, Beine lockern und dann geht's los: 400 Meter sollte ich in 2:20 zurücklegen. Ok. Ich renne los in einem Tempo, das ich für das richtige halte. Bei 200 Meter gucke ich auf die Uhr: 1:05. Viel zu schnell also. Ich merke das auch! Es ist sehr anstrengend. Also Tempo rausnehmen. Aber wie geht das, ohne zu langsam zu werden? Am Ende der Runde zeigt meine Uhr 2:11. Zu schnell. Ich habe auch das Gefühl, dass ich das nicht nochmal machen will. Ich gehe ein paar Schritte, trabe wieder langsam los, 400 Meter erholen. Die zweite Temporunde gelingt mir schon etwas langsamer, nämlich in 2:16. Eine Erholungsrunde ist dringend nötig. Teilweise gehend, teilweise langsam trabend lege ich sie zurück. Und nochmal Tempo, dieses Mal wird's eine Punktlandung: 2:19! Ha! Eine langsame Runde wird gleich noch drangehängt. Ich kann mir gerade gar nicht vorstellen, dass ich das Tempo der schnellen Runden fünf Kilometer durchhalten soll???? Na ja, nicht ganz, aber sehr viel langsamer darf ich nicht sein, wenn ich nur 30 Minuten brauchen will. Puh! Im Moment erscheint es mir unmöglich.

Auslaufen ist auch noch angesagt. Ich verkürze eigenmächtig auf drei Runden, weil erstens die Sonne immer wärmer wird und zweitens sich immer mehr junge Burschen am Spielfeldrand ansammeln, die wohl gleich ihr Fußballtraining aufnehmen werden. Denen will ich ja nicht im Weg sein... Komischerweise laufe ich die letzten 3 Runden genau im 7er Schnitt, also schneller als die ersten. Mir erscheinen sie aber gar nicht schneller...

Fazit: Es war eine neue Erfahrung für mich. Dass es Spaß gemacht hat, kann ich nicht direkt behaupten. Alleine würde ich das sicher nicht gerne machen und auch nicht an jedem Trainingstag. Aber das ist ja wohl auch nicht der Fall. Stefan begleitet mich ja und einmal die Woche geht das dann schon. Noch ist es mir ein Rätsel, wie ich die 5 Kilometer in 30 Minuten schaffen soll. Aber ich hab ja auch noch fünf Wochen Zeit!

Donnerstag, 24. August 2006

Durchgebissen oder versagt?

Um kurz nach 10 verlasse ich das Haus, um mich auf meine 8-Kilometerrunde, die laut Trainingsplan heute ansteht, zu machen. Ich bin eigentlich Abendläufer, aber laut Wettervorhersage soll es später regnen und jetzt scheint halt noch so schön die Sonne.

Schon auf den ersten Metern merke ich, dass nicht nur die Sonne scheint, sondern dass es auch Temperaturen hat, die mir zum Laufen zu hoch sind. Aber mein Weg geht ja größtenteils durch den Wald und eine Bestzeit muss auch nicht herausspringen. Es wird schon gehen.

Nun ja. Ich bin jedenfalls langsam. An der Bank, wo es links abgeht, schaue ich auf die Uhr. Fast 8 Minuten. Na ja. Passt schon. Ich muss tiefer atmen, der Sauerstoff scheint irgendwo am oberen Ende meiner Lunge hängen zu bleiben. Es fällt mir schwer. Bei Kilometer zwei zeigt meine Uhr 14 Minuten und ca. 30 Sekunden. Ok ok. Wie gesagt, es muss ja nicht schnell werden. Da vorne muss ich eine Straße überqueren. Ich rufe den Hund zu mir. Gemeinsam laufen wir rüber, weil kein Auto kommt. Jetzt geht's auf den Waldsportpfad. Soll ich links rum oder rechts rum? Ich entscheide mich für die Richtung, die auch auf Laufbahnen gelaufen wird, also gegen den Uhrzeigersinn. Bah, meine Beine sind schwer, auch der Muskelkater in den Oberschenkeln (keine Ahnung, woher ich den habe) macht sich wieder bemerkbar. Ich habe das Gefühl, als ob es hier permanent bergauf ginge. Tut es aber nicht. Endlich, Kilometer vier. 29 Minuten und irgend was krummes. Ich werde also langsamer. Am liebsten würde ich ja noch langsamer werden und einfach ein paar Schritte gehen. In meinem Kopf formieren sich zwei Wörter: "versagt" und "durchgebissen". Will ich wirklich am 1. Oktober 5 Kilomter in 30 Minuten laufen? Will ich das wirklich? Wozu eigentlich? Meine Beine sind schwer, ich mag nicht mehr laufen. "Versagt!", meldet sich meine innere Stimme höhnisch. Nix da, es wird weitergelaufen! "Durchgebissen!", flüstert sie lobend. Weiter geht's. Hier runter und schon hab ich 5 Kilometer. Und da vorne geht's schon wieder über die Straße. Dieses Mal müssen wir leider anhalten, denn es kommen Autos von links und von rechts. Aber dann ist die Straße frei und mein Hund und ich überqueren sie. Ja komm, laufen! Nicht gehen! Ok ok, ich lauf ja schon wieder. Versagt, durchgebissen, versagt, durchgebissen...

Normalerweise würde ich hier jetzt gehen, heute reiße ich mich zusammen. Ja, ich will die 5 km in 30 Minuten laufen, verdammt nochmal! Und wenn ich das will, dann muss ich halt mal ein bisschen beißen. Und irgendwie geht's. Es geht sogar noch auf dem kurzen sonnigen Abschnitt, wo bestimmt 25 Grad herrschen. Aber gleich bin ich ja wieder im Wald. Und hier geht es dann tatsächlich ganz leicht bergab, vielleicht ein 0,5-Prozent-Gefälle, aber ich kann mir hier einreden, es ginge steiler bergab. So, da vorne wieder an der Bank vorbei. Noch gut ein Kilometer und ich laufe immer noch. Mein Hund ist mittlerweile weit hinter mir. Madam wird halt auch älter. Neun Jahre ist sie mittlerweile und hohe Temperaturen machen ihr auch zu schaffen.

Und noch einmal links um die Kurve. Hier scheint wieder ein bisschen die Sonne, aber ich hab sie im Rücken. Versagt, durchgebissen, versagt, durchgebissen... geht es mir wieder durch den Kopf. Und da passiere ich doch schon die Bank am rechten Wegesrand, von wo es noch genau 500 Meter sind. Ich laufe weiter, werde sogar, wie eigentlich immer, ab hier ein wenig schneller. Nach 56 Minuten und 59 Sekunden und nach 8 Kilometern bin ich am Ziel angelangt.

Durchgebissen hab ich mich! Ich bin ein bisschen stolz...

Mittwoch, 23. August 2006

Erstes Häkchen gesetzt

Gestern erhielt ich meinen Trainingsplan für die erste Woche. Vier Tage wollte ich gerne laufen und meine "Trainerin" Manu füllte diese mit folgendem Programm (nur stichwortartig jetzt):
Dienstag 8 km langsam laufen mit kurzen Antritten
Donnerstag 8 km langsam laufen (halt wie immer)
Samstag Tempotraining auf der Bahn (Details nach erfolgter Durchführung)
Sonntag 10 km laufen.

Den Dienstag habe ich nun schon abgehakt. Das war ja gestern. Es bot sich unser außerordentlicher Lauftreff (wegen eines ganz lieben Besuches aus dem Rheinland) als ideale Gelegenheit für mich an. Ich bat Eva und Stefan (die beiden können recht schnell...) mich bei meiner ersten Trainingseinheit zu begleiten. Die Wetterbedingungen waren absolut perfekt (ca. 16 Grad, bewölkt). Und so kam es denn, dass ich zwar den ersten Kilometer in recht langsamem Zockeltempo plaudernd mit Gabriele hinter mich brachte, mich aber dann der Vorausabteilung Eva und Stefan anschloss.

Es hat mich erstaunt, wie erholsam langsames (ca. 7er Schnitt) Laufen nach diesen kurzen Zwischenspurts sein kann! Fünfmal gab ich zwischendurch Gas, zwar nie weit, aber ich sollte und wollte ja auch nicht komplett aus der Puste kommen. Mehr als 20 Meter waren's wohl nicht, aber ich wollte es ja wirklich nicht übertreiben.

Am Ende zeigten die diversen Forerunner (ich hab keinen!) 8,2 Kilometer in 58 Minuten an. Wobei ich Eva und Stefan einmal auch kurz genötigt habe, ein paar Schritte zu gehen, weil sie immer schneller wurden und nicht zu verstehen schienen, was ich meinte, wenn ich sie darum bat, etwas langsamer zu laufen... so blieb mir kurz nur die Gehbremse.

Dass es danach eine halbe bayerische Entenbrust nebst Kartoffelknödel und Blaukraut gab, gehörte eher nicht zum Trainingsprogramm. Aber wenn 8 Leute in gemütlicher Runde am Tisch sitzen und diverse Schweinsbraten, Schweinshaxen und Wiener Schnitzel verspeisten, hätte ich es irgendwie unpassend gefunden nur zuzuschauen....

Montag, 21. August 2006

Sechs Wochen - ich unterwerfe mich

Zugegeben, die Idee hab ich geklaut, und zwar von Lizzy. Das mal gleich vorweg. Es handelt sich also um reines Epigonentum. Allerdings in einer etwas (oder besser: viel) sanfteren Ausführung. Ich lasse mich "ferncoachen". Mein Coach, Manu, hat schon zugestimmt, sonst würde ich das hier jetzt nicht schreiben. Und weil ich auch nicht davor bange bin, mich möglicherweise zu blamieren, mache ich es auch noch öffentlich.

Ja, was denn eigentlich? Für die meisten (ernsthaften) Läufer dürfte es nichts Besonderes sein, für mich ist es aber wirklich eine Herausforderung:

Ich will endlich für 5 Kilometer nicht länger als 30 Minuten brauchen!

Am 1. Oktober findet, wie ich schon erwähnt habe, der 1. Münchner Frauenlauf statt. Und da soll es passieren. Bis dahin habe ich also noch 6 Wochen Zeit, in denen ich mich nach Manus Trainingsvorschlägen richten will. Mal sehen, ob ich es mit ihrer Hilfe schaffe. Morgen bekomme ich meine erste Anweisung, hat mich Manu wissen lassen. Ich bin schon sehr gespannt!

Samstag, 19. August 2006

München leuchtete

München leuchtete. Über den festlichen Plätzen und weißen
Säulentempeln, den antikisierenden Monumenten und Barockkirchen, den
springenden Brunnen, Palästen und Gartenanlagen der Residenz spannte
sich strahlend ein Himmel von blauer Seide, und ihre breiten und
lichten, umgrünten und wohlberechneten Perspektiven lagen in dem
Sonnendunst eines ersten, schönen Junitages.


Es ist kein Junitag, sondern der Vormittag des 19. August. Aber das obige Zitat drängt sich mir beim Betrachten der Bilder unwiderstehlich auf.




Ein Klick auf die Bilder bringt dich zu einer größeren Version.

München ist schön. Ja, ich weiß, ein Allgemeinplatz und es gibt viele schöne Orte auf der Welt. Aber heute hat es mich wieder mal verzaubert.

Kleine Rätselfrage: von wem stammt das Zitat? Wer weiß es auch ohne zu googeln?

Donnerstag, 17. August 2006

Ansage

Morgens um viertel nach acht auf dem S-Bahnsteig Richtung München (O-Ton, protokolliert von mir):
"Wegen eines Stellwerkfehlers wurde die Strecke zwischen Weßling und Herrsching geschpättt. Reisende, benutzen Sie bitte öffentliche Verkehrsmittel! Und es wurde ein Sch???atzverkehr eingerichtet."
Aha. Das war eine Banddurchsage, die so noch ein paarmal wiederholt wurde. Bloß gut, dass ich nicht in die Richtung wollte, wo die Strecke "geschpättt" war, sondern in die Innenstadt. Wobei mich der Sch???atzverkehr nun schon interessiert hätte. Ich grüble auch immer noch, warum die S-Bahn kein öffentliches Verkehrsmittel ist. Und welche öffentlichen Verkehrsmittel sie da zwischen Weßling und Herrsching sonst noch im Angebot haben. Ach ja, der alltägliche Wahnsinn halt.

Noch 'ne Ansage, und zwar von mir:
Am 1. Oktober findet in München der 2. Münchner Frauenlauf statt. Und ich will da mitlaufen. Sogar ein Team von 5 Läuferinnen kriegen wir zusammen. Hoffentlich findet keine eine Ausrede....
Ich freu mich drauf. Jetzt habe ich wenigstens wieder ein Trainingsziel, wenn auch nur ein ganz Kleines. Aber immerhin. Heute Abend geht's los ;-)

PS: Du sollst mich nicht drängeln, Phönix! ;-)

Donnerstag, 3. August 2006

---- Pause ---- Pause ---- Pause ----

Zurzeit habe ich wenig bis keine Motivation meinen Blog zu füttern. Ich gehe jedoch davon aus, dass mir irgendwann auch wieder Themen begegnen oder einfallen, die es lohnt hier festzuhalten. Wann das sein wird, weiß ich nicht.

Da aber täglich immer so zehn bis zwanzig Interessenten hier vorbeischauen, möchte ich noch einmal eindringlich auf die Möglichkeit hinweisen, sich benachrichtigen zu lassen, wenn es wieder Lesestoff gibt.

Mach doch einfach davon Gebrauch und trag deine E-Mail-Adresse hier rechts in das Formularfeld ein. Ist absolut unverfänglich und du darfst sicher sein, dass deine E-Mail-Adresse nur zu diesem Zweck von mir gespeichert wird.

Donnerstag, 20. Juli 2006

Plane spotting

Irgendwann im April, ich fuhr gerade auf der A 96 von München nach Hause, wollte ich meinen Augen kaum trauen. Direkt voraus über der Autobahn kam ein riesiges, ganz weißes Flugzeug im Tiefflug auf mich zu! Es sah in meinen Augen so aus, als ob das Ding auf der Autobahn landen wollte. Aber es drehte dann ab und flog offensichtlich einen großen Kreis. Etwas später, zu Hause, sah ich das Flugzeug dann wieder. Es flog weiter sehr niedrig über den Dächern von Germering. Mir erschien auch die Form des Fliegers nun so gar nicht vertraut. Er war sehr groß mit vier Triebwerken und hatte so eine abgesetzte "Schnauze". Am Abend erzählte ich dann meinen Männern davon und fragte sie, was das wohl gewesen sein könnte. Vielleicht der neue Airbus, der A 380? Ach Quatsch, der wird doch noch gebaut und warum sollte der ausgerechnet hier rumfliegen?
Doch unverhofft kommt oft. Am nächsten Tag war es dann im Lokalteil der SZ zu lesen, dass es tatsächlich der neue Riesenvogel von Airbus Industries war, mit dem bei der DLR in Oberpfaffenhofen diverse Tests durchgeführt wurden. Und Stefan war neidisch, dass er ihn nicht gesehen hatte.

Doch mit dem Neid sollte es nun endlich heute morgen vorbei sein, denn der A 380 besuchte uns erneut. Und brachte auch noch eine Boeing 747 mit. Also kreisten 2 Riesenvögel hier über unser Hausdach und ich war so fasziniert davon, dass ich am liebsten meine Arbeit geschwänzt hätte.
Ich weiß es auch nicht genau, warum mich Flugzeuge, inbesondere dieses, so in ihren Bann ziehen. Es ist für mich ein absolutes Wunder der Technik. Ich kann sowieso nicht verstehen, warum Flugzeuge überhaupt fliegen können, und dann auch gleich noch ein so großes!

Mit meiner kleinen Kamera konnte ich den A 380 sogar einfangen:



Er kommt uns noch drei bis viermal bis zum 10. August für weitere Wirbelschleppentests besuchen. Ich freu mich schon drauf!