Freitag, 26. Mai 2006

Die Adler fliegen immer noch

Nach fünf Jahren war es gestern wieder so weit: in der Olympiahalle versammelten sich schätzungsweise 8000 musikbegeisterte Menschen, um die zwar mittlerweile auch in die Jahre gekommenen, aber immer besser gewordenen Eagles zu feiern. Und sie wurden nicht enttäuscht. So sehe ich das zumindest.
Ein Konzert, das bei mir keine Wünsche offen ließ. Alles, was mir einfällt, wenn ich an die Eagles denke, war dabei: der wunderbare mehrstimmige harmonische Gesang (ein Highlight: "Hole in the World"), gitarrenlastiger, aber melodischer Westcoastsound (Gänsehaut: Witchy Woman, Tequila Sunrise, New Kid in Town), einiges aus den Solo-Alben (Boys of Summer, Life's been good to me, Dirty Laundry) und auch, allerdings wenig, Neues. Glenn Frey konnte nicht umhin, zu erklären, in welchem Zusammenhang etwa "Hole in the World" entstanden war und wie enttäuscht sie über das momentane Bild, das die US-Regierung abgibt, sind. Motto: Can't wait for 2008. Also auch a bissl politische Botschaften verbreiten, womit er natürlich die Sympathien des Publikums hatte.

Was mir besonders an Eagles-Konzerten gefällt, ist die erträgliche, eigentlich perfekte Lautstärke. Man braucht dankenswerterweise kein Oropax, hat aber auch niemals das Gefühl, es sei zu leise. Und natürlich gefällt mir auch, dass ich jedes der Stücke kenne und die meisten mitsingen kann. Der Wiedererkennungswert ist extrem hoch, weil sie die Stücke auch absolut perfekt inszenieren, und ein gewisses Heimatgefühl macht sich breit: ja, das ist meine Zeit, meine Musik....

Nahezu drei Stunden stehen die Herren auf der Bühne. 23 Titel habe ich gezählt und langweilig war es mir keine Sekunde. Die Zugabe war, wen wundert's, natürlich Hotel California. Das hörten wir dann aber nicht mehr ganz, weil wir, genervt von den unmittelbar vor uns sitzenden sechs ziemlich asozialen Typen, unsere Plätze verließen. Dass wir ein Pack saufender, rauchender, essender und rumspringender ca. vierzigjähriger Prolls direkt vor uns hatten, war einfach Pech. Machen kannst du gegen solche Typen ohnehin nichts, zumal sie in einer mir komplett unvertrauten Sprache rumbrüllten, aber am Schluss ertrug ich sie dann wirklich nimmer. Vielleicht war das Eagles-Konzert auch der Höhepunkt ihres Vatertagsausflugs? Wer weiß...

Ein (unerlaubt aufgenommenes) Foto vom Konzert:



Es war eigentlich "verboten" zu fotografieren. Man wurde sogar am Eingang entsprechend kontrolliert. Allerdings nehme ich mir bei einem Eintrittspreis von nahezu 100 Euro dann doch die Freiheit heraus, ein Erinnerungsfoto zu schießen. Und damit war ich auch ganz und gar nicht alleine.

3 Kommentare:

Phönix hat gesagt…

Sag ich doch immer: Die altzen Knaben von früher sind jünger als die Jungspunde von heute. :D
Das Bild ist genial. Man vergisst die schwierigen Umstände bedenkt, unter denen es gemacht worden ist, und das Flair kommt rüber.

Phönix hat gesagt…

Kannst Du nicht mal lehrertechnisch eingreifen und freundlicherweise meine ganzen Tipp- und Flüchtigkeitsfehler verbessern, Uschi?
So versau ich Dir ja den ganzen schönen Blog. :o

Uschi M. hat gesagt…

Nö, liebe Phönix, das mach ich nicht *grins*. Aber du könntest die Vorschau benutzen, wenn dich deine eigenen Vertipper stören. Mich stören sie jedenfalls nicht! :-))

Und danke für das Lob fürs Foto! Aus deinem Munde weiß ich das wohl zu schätzen!