Montag, 12. Dezember 2005

Angeliq - oder: genug ist genug!

Heute morgen brannte bei mir im Kopf so quasi eine Sicherung durch. Nachdem ich mich wieder, rein gefühlsmäßig jedenfalls, die ganze Nacht in einem nass geschwitzten Bett rumwälzen musste und heute morgen, gerade als ich fertig angezogen war, mir wieder der Schweiß aus allen Poren drängte, fasste ich einen spontanen Beschluss. Genug ist genug! Ich gebe der HRT (= Hormonersatztherapie) eine Chance. Diesen Zustand tu ich mir einfach weiter nicht mehr an. Nebenwirkungen und Risiken hin oder her, ich will wieder unbeeinträchtigt leben.

Ich weiß nicht, ob andere Leute, also Menschen halt, die sich nicht in den Wechseljahren befinden, sich vorstellen können, wie sehr die Lebensqualität verlorengehen kann. Vor allem im Winter. Eiskalt ist es draußen und ich wage es nicht, einen dicken Pulli anzuziehen, weil ich darauf wetten kann, dass mir spätestens in der S-Bahn der Schweiß ausbricht. Setz dich mit einem Pulli in die Sauna und sag mir, wie du dich dann fühlst. Genau so fühle ich mich dann. Oder: ich würde mir so gerne etwas zum Anziehen kaufen. Daran ist ja gar nicht zu denken, in der Umkleidekabine stehe ich Schweiß gebadet da und kann überhaupt nichts mehr anprobieren. Oder du föhnst dir nach dem Duschen die Haare und dabei rinnt dir der Schweiß runter, als ob du in einem tropischen Land Urlaub machst. Nur, dass ich in dem tropischen Land dann ein leichts T-Shirt anziehen könnte. Hier ist aber Winter. Am schlimmsten sind die Nächte - erst wird's ganz warm. Du wirfst die Bettdecke zur Seite. Dann dampft es aus allen Poren. Das Bettzeug und das Schlaf-Shirt werden feucht. Du drehst die Bettdecke um und versuchst wieder einzuschlafen, denn du wachst natürlich bei jedem dieser Schweißausbrüche auf. So ca. vier bis fünf Mal pro Nacht, wenn's reicht. Und dann wird's kalt. Du könntest noch eine dicke Decke zusätzlich brauchen. Hab ich aber nicht, also friere ich...

Und jetzt ist Schluss. Ich hab gleich heute einen Termin bei meinem Frauenarzt bekommen und er hat mich mit 3 Packungen Angeliq versorgt. Ich wage zu hoffen, dass es mir bald wieder besser geht.

Meinen Lauf habe ich auch nicht vergessen: 3 Kilometer in 19:50. Passt schon.

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