Donnerstag, 29. Dezember 2005

Jahresrückblick - Teil 2

Ich gehöre zu den Leuten, die gerne Tagebuch führen, jedenfalls was das Laufen betrifft. Und deshalb beginne ich den zweiten Teil meines Jahresrückblicks mit einem Bildchen, das eigentlich alles sagt:



Hübsche Grafik, die da von der Lauftagebuch-Software klk angefertigt wurde, nicht wahr? Und vor allem ist ganz deutlich zu sehen, dass ab Juli die Kilometer pro Monat immer weniger wurden.
Das Drama nahm seinen Anfang am 3. Juli beim Lechrain-Lauf. Eigentlich eine wunderbare, perfekt organisierte, kleine Laufveranstaltung südlich von Landsberg/Lech. Für mich war's aber eine Art Waterloo. Die Details sind hier nachzulesen.

Warum genau ich im Juli und August so wenig gelaufen bin, weiß ich jetzt gar nicht mehr. Vielleicht war's mir zu heiß, zu nass, zu kühl... was weiß ich. Der Einbruch im September ist aber definitiv auf die ab Mitte August plötzlich auftretenden Schmerzen an der Hüfte zurückzuführen. Während des Laufens tat mir zwar zunächst nichts weh, aber die Schmerzen wurden im Sitzen und Liegen immer schlimmer. Mehrere Ärzte habe ich dann durchprobiert, bis endlich die richtige Diagnose gestellt wurde: eine ISG-Blockade strahlte in die rechte Hüfte aus und machte Laufen schier unmöglich. Krankengymnastik und manuelle Therapie verschafften mir so nach und nach Besserung. Aber es dauerte bis Ende September, bis ich wieder einigermaßen laufen konnte.

Und dann wollte ich es natürlich gleich wieder wissen: obwohl ich mir fest vorgenommen hatte, an keiner Laufveranstaltung in diesem Jahr mehr teilzunehmen, fühlte ich mich so gut, dass ich mir den Germeringer Stadtlauf nicht entgehen lassen wollte. Doch wie schon im Jahr davor meinte es die herbstliche Sonne wieder viel zu gut und ich erlitt ebenfalls einen enttäuschenden Einbruch. Und irgendwie war die Luft dann raus. Die Motivation verflüchtigte sich zusehends, als letzte "Notlösung" versuchte ich dann ab 21. November täglich zu laufen. Aber auch diese Idee war zum Scheitern verurteilt, weil ich mir zwischendrin eine Erkältung einfing und eine Woche pausieren musste.

Ich verbuche deshalb das zweite Halbjahr unter "lehrreicher Erfahrung". Ich muss wohl oder übel akzeptieren, dass ich keine großen läuferischen Leistungen mehr bringen kann. Der Mainzer Halbmarathon könnte sogar der absolute Höhepunkt meiner Laufkarriere gewesen sein. Ich bin nämlich nicht so ehrgeizig, auf Biegen und Brechen meine Strecken noch verlängern und meine Geschwindigkeit noch erhöhen zu wollen. Was nicht geht, geht nicht. Mein Körper zeigt mir momentan deutlich die Grenzen.

2 Kommentare:

lizzy hat gesagt…

Da hätte ich jetzt aber schlimmeres erwartet. Das ist doch gar nicht so wenig, was du gelaufen bist - dürfte irgendwo bei 100 KM im Monatsdurchschnitt liegen. Glaube kaum, dass ich selber soviel zusammenbekäme ;-)

Anonym hat gesagt…

Na, was gibts denn da zu jammern???
Betrachte es doch mal von der anderen Seite:
Wenig laufen kann natürlich bei so hüftgeschädigten Menschen wie uns auch bedeuten, das die Probleme größer werden, weil die Muskulatur auch dort nachlässt, wo sie gebraucht wird?!
Meine Erfahrung hat das zumindest gezeigt.
Und: Nehmen wir mal das Alter, dann ist es doch gerade in Deinem eine beachtliche Leistung es überhaupt auf so viele Kilometer zu bringen.
Wenn Du Dich allerdings immer wieder an bisherigen Leistungen messen möchtest, ist der Frust vorprogrammiert. Es schlägt Dich keiner tot, wenn Du an Deine Glanzzeiten nicht mehr heranlaufen kannst.
Jeder Zieleinlauf, und ist die Zeit noch so mieserabel- ist ein persönlicher Erfolg.
Oder sollte Deine Anerkennung zu meinem "grottenschlechten" Zugspitzarenalauf nur Heuchelei gewesen sein?
Eben diese Anerkennung -wenn sie echt ist- hält mich bei der Stange.
Und weißt Du was? Es macht Spass!!!
Auf ein Neues in 2006